Steuerberater, Kosten: Zahlen und Fakten! Wie teuer darf er sein?

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Die meisten Menschen gehen zum Steuerberater weil diese sich mit der Thematik „Steuern“ nicht gut auskennen. Das Problem: Die meisten wissen dementsprechend auch nicht wie teuer ein Steuerberater sein darf! Daher die Frage: Wie viel darf ein Steuerberater kosten bzw. verrechnen? Was ist eine faire Vergütung / Honorar ist?

Vorab: Transparente und faire Kosten sind wichtig! Doch spart man am falschen Ende, dann kann es passieren, dass am Ende dennoch höhere Kosten hat und Vater Staat zu viel Geld bekommt! Daher sollte man sich vorab die Frage stellen: Wie erkenne bzw. finde ich einen guten Steuerberater?

Tipp: Als Arbeiter, Angestellter oder Rentner einen Verein Nutzen!

  • Personen die zu einer der oben genannten Gruppen gehören haben die Möglichkeit, Mitglied in einem Lohnsteuerhilfeverein zu werden. Die Mitgliedschaft ist sehr preiswert – Allerdings muss man einige Voraussetzungen erfüllen.
    • Mitgliedschaft: 50 bis 250 Euro pro Jahr.
    • Voraussetzungen (Arbeiter und Angestellte): Nebeneinkünfte unter 26.000 Euro pro Jahr .
    • Voraussetzungen (Rentner): Nebeneinkünfte unter 13.000 Euro pro Jahr .

Die Kosten der Erstberatung beim Steuerberater und wer definiert die maximalen Kosten?

  • Wer nicht die Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft in einem Lohnsteuerhilfeverein erfüllt, kann die Steuererklärung selbst erstellen oder einen Steuerberater in Anspruch nehmen.
  • Für die Erstberatung dürfen maximal 180 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer berechnet werden.
  • Die erlaubten Gebühren setzt der Gesetzgeber in der Steuerberater-Vergütungsverordnung (StBVV) fest.
  • Vorsicht beim Unterschreiben! Wenn ein Kunde sich damit einverstanden erklärt, kann der Steuerberater ein höheres oder ein niedrigeres Honorar, als in der StBVV festgelegt, berechnen. Alle diesbezüglichen Vereinbarungen müssen schriftlich festgehalten werden.

Welche Vergütungs- bzw. Abrechnungs- Möglichkeiten gibt es beim Steuerberater?

  • Die Gebühren, die ein Steuerberater berechnen darf, können unterschieden werden in die „Zeitgebühr„, die „Wertgebühr“ und die „Betragsrahmengebühr„.
    • Zeitgebühr: Gilt nur für die Steuererklärung.
    • Betragsrahmengebühr: Gilt für Lohnbuchführung oder für Auskünfte zum Steuerstrafrecht.
    • Wertgebühr: Kann in nahezu allen Bereichen angewendet werden.

Zahlen & Fakten: Welche Kosten entstehen nun tatsächlich? Welche Höhe wird das Honorar am haben?

Natürlich dienen diese Preise lediglich als Richtwert! Je nach Umfang der Arbeit sind Abweichungen möglich.

Kostenbeispiele der Zeitgebühr:

  • Soll die Steuererklärung geprüft oder neu erstellt werden, kann der Steuerberater eine Zeitgebühr in Höhe von 19 bis 46 Euro pro angefangene halbe Stunde berechnen.
  • Wer die Finanzbuchhaltung von seinem Steuerberater ausführen lässt, kann mit 1 bis 2 Euro pro Buchung rechnen. Bei einem Jahresumsatz von 100.000 Euro können auf diese Weise schnell 30 bis 180 Euro Steuerberatungsgebühren pro Monat zusammenkommen.

Kostenbeispiele der Betragsrahmengebühr:

  • Möchte der Klient einen fachkundigen Rat zum Steuerstrafrecht, zur Lohnbuchführung oder zu bestimmten Bußgeldern haben, hat der Steuerberater die Möglichkeit, das Honorar nach den Betragsrahmengebühren zu berechnen. Für die Berechnung der Betragsrahmengebühr gibt nur einen unteren und einen oberen Eurobetrag.
  • Je nach Schwierigkeitsgrad und je nach Arbeitsumfang kann der Steuerberater eine Betragsrahmengebühr in Höhe von 19 bis 180 Euroberechnen.

Kostenbeispiele der Wertgebühr:

  • Die Wertgebühr richtet sich nach dem Bruttoeinkommen des Klienten abzüglich der Werbungskosten. Dies gilt unabhängig davon, ob die Wertgebühr in der Buchführung, bei der Erstellung der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung oder bei der Steuererklärung Anwendung finden soll.
  • Bei der Festlegung seines Honorars wird sich der Steuerberater nicht nur an der StBVV, sondern auch am Einkommen des Klienten orientieren. Verdient der Klient wenig, wird sich das Honorar am unteren Ende, verdient er viel, wird sich das Honorar am oberen Ende der Gebührentabelle befinden.
  • Grundsätzlich aber sollte der Steuerberater bei der Berechnung mittels Wertgebühr die Mittelgebühr entsprechend der Gebührenverordnung ansetzen.
    • Brutto-Jahreseinkommen: 48.000 Euro
    • Volle Wertgebühr: 1.046 Euro
    • Möglicher Gebührenrahmen: Zwischen 1/10 und 6/10
    • Minimale Gebühr: 104,60 Euro monatlich (1/10)
    • Mittlere Gebühr: 313,80 Euro monatlich (3/10)
    • Höchste* Gebühr: 627,60 Euro monatlich (6/10)
  • Soll die Mittelgebühr deutlich überschritten werden, ist der Steuerberater verpflichtet, dem Kunden die Gründe darzulegen!

Die sonstigen Kosten (Auslagen) des Steuerberaters

  • Zusätzlich zum Honorar kann der Steuerberater den Ersatz von Auslagen wie zum Beispiel Kopien, Telefonate oder Schriftverkehr verlangen. In diesem Zusammenhang muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass nur die tatsächlichen Kosten und maximal 20 Euro erstattet werden können.

Wer haftet bei Fehlern und dadurch verursachte zusätzliche Kosten und Gebühren?

  • Wer einen Steuerberater beauftragt, kann mit Recht davon ausgehen, dass der Steuerberater gewissenhaft arbeiten und alle gesetzlichen Vorgaben einhalten wird. Sollte dies wider Erwarten nicht der Fall sein, kann der Steuerberater für seine Versäumnisse haftbar gemacht werden.
  • Wichtige Beispiele wären die zu späte Abgabe der Steuererklärung,Falschbuchungen oder andere Fristversäumnisse.
  • Wichtig hierbei! Muss der Kunde Säumniszuschläge oder Bußgelder an das Finanzamt zahlen, wäre es sehr wichtig, dass er einen Nachweis erbringen kann, dass diese Strafgelder die Folge einer ungenauen oder nachlässigen Arbeit des Steuerberaters sind.
  • Weitere Gründe, warum ein Steuerberater haftbar gemacht werden kann, sind Falschbuchungen auf geschäftliche oder private Konten oder die Anfertigung einer Bilanz anstelle einer Gewinn- und Verlustrechnung oder einer Einnahmen-Überschuss-Rechnung.
  • Vorsicht! Für eine Bilanz kann ein Steuerberater mehr Honorar berechnen. Deshalb sollte jeder Kunde genau aufpassen und sich nicht zu Leistungen überreden lassen, die völlig unnötig und unter Umständen sogar gesetzeswidrig sind.
  • Trotz der Tatsache, dass der Steuerberater für seine Fehler und Versäumnisse haftbar gemacht werden kann, ist jeder Klient selbst für die ordnungsgemäße und pünktliche Abgabe der Steuererklärung und die Einreichung wichtiger Dokumente beim Finanzamt verantwortlich. Aus diesem Grunde sollte es niemand versäumen, den Steuerberater rechtzeitig an alle wichtigen Termine zu erinnern und bei Bedarf selbst aktiv zu werden.

Wann wird die Leistung des Steuerberaters bezahlt?

  • Grundsätzlich werden die Honorare für den Steuerberater erst nach dem Abschluss aller Arbeiten fällig.
  • Der Steuerberater hat jedoch das Recht, einen Vorschuss zu berechnen. Dies ist allerdings absolut unüblich!

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