Was braucht ein Hamster? Artgerechte Haltung eines Hamsters? Zubehör etc.

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Hamster sind nicht nur niedlich: Führen sie ein artgerechtes Leben, zeigen sie das ganze Spektrum ihres natürlichen Verhaltens. Abends werden sie aktiv, sammeln emsig Futter, graben Gänge oder nehmen ein Sandbad. Wer sich näher mit der Lebensweise befasst, wird feststellen: Die kleinen Nager stellen einige Ansprüche an ein adäquates Heim.

Bitte nicht stören! Ein Hamster ist Nachtaktiv!

  • Am Tag will der Hamster schlafen, in einer Höhe oder einem speziellen Schlafhaus. Er braucht dann absolute Ruhe, bis er in der Abenddämmerung aufwacht.
  • Der Käfig steht am besten an einem ruhigen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Schlaf- und Kinderzimmer sind ungeeignet, da das Tier nachts den eigenen Schlaf stört.

Ein Hamster ist zwar klein, braucht jedoch viel Platz!

  • Hamster stammen ursprünglich aus trockenen Wüstenregionen, wo sie heiße Tage und kalte Nächte in unterirdischen Gängen verbringen. Den ganzen Abend und einen großen Teil der Nacht sind sie auf Futtersuche, laufen, klettern und graben neue Gänge. Sie haben ein großes Bewegungsbedürfnis.
  • Die im Handel erhältlichen Hamsterkäfige sind meist viel zu klein und ungeeignet für die Anlage unterirdischer Gänge. Das Gleiche gilt für die hässlichen Kunststoffgebilde mit vorgefertigten Röhren und Kugeln: Die Frischluftzufuhr ist ungenügend, und der Hamster kann seine Gänge nicht selbst anlegen.
  • Große Terrarien sind ideale Hamsterheime. Die Lüftungsgitter stellen den Luftaustausch sicher, und man kann die Einstreu so hoch einfüllen, dass das Tier seine Gänge anlegen kann. Ausgediente Aquarien lassen sich mit Lüftungsgittern versehen. Als Mindestfläche gelten 100 x 50 x 50 Zentimeter (LBH). Optimal ist eine Fläche von mehreren Quadratmetern. Zu groß kann ein Hamsterkäfig nicht sein!
  • Geschickte Heimwerker bauen Hamsterheime selbst, auch der Umbau mehrere alter Käfige zu einem großen ist möglich. Gitterstäbe lassen sich mit Plexiglasstreifen abkleben. Bei Holzkäfigen ist eine Versiegelung ratsam, damit Urin und Keime nicht in das Holz eindringen.

Die Einrichtung für den Hamster: Buddeln, Verstecken, Schlafen!

  • Was der Hamster nicht braucht, ist ein Laufrad, das oft zu Verhaltensstörungen führt.
  • Wichtig ist eine abwechslungsreiche Einrichtung: mehrere Schlafhäuschen aus Holz, verschiedene Äste zum Klettern, Unterschlüpfe aus Korkrinden, Kokosnüsse, ein Sandbad, Steine oder Keramikplatten zum Krallenwetzen. Futterschalen, Trinkflasche und Sandbad mit Chinchillasand gehören etwas erhöht an die Seitenwand oder auf eine erhöhte Stellfläche, damit der Hamster sie nicht eingräbt. Steine müssen sicher auf dem Boden stehen, bevor die Streu hineinkommt, damit sie das Tier nicht erdrücken. Der Hamster bekommt mehrere Toiletten mit Chinchillasand, die an ruhigen Stellen des Käfigs stehen.
  • Damit das Tier seine Gänge graben kann, ist eine Einstreuhöhe von 50 Zentimetern empfehlenswert. Geeignete Streu aus Hanf, Holz oder Weichholzgranulat ist im Zoohandel erhältlich. Als Nestmaterial eignen sich Heu oder unbehandeltes Küchenpapier bzw. Taschentücher (kein Recyclingpapier). Heu kommt vor der Verwendung einige Tage in den Gefrierschrank, um eventuell eingeschleppte Milben abzutöten. Von Hamsterwatte und jeder anderen Watte ist abzuraten; die Verletzungsgefahr ist zu groß.
  • Einmal in der Woche bekommt der Hamster neues Baumaterial. Beliebt sind auch Pappröhren von Toilettenpapier oder Küchenrollen, in die man Löcher schneidet.

Sauberkeit muss sein: Die Reinigung des Käfigs

  • Hamster sind reinliche Tiere, die Toiletten dankbar annehmen. Diese sind bei Bedarf alle ein bis zwei Tage zu reinigen.
  • Futter- und Trinkschalen täglich austauschen, Reste wegwerfen.
  • Eine komplette Reinigung ist bei artgerecht eingerichteten Käfigen nur zweimal im Jahr oder in Ausnahmefällen notwendig, etwa bei Krankheiten oder Parasitenbefall. Davon abgesehen reicht es aus, alle zwei Wochen die obere Streuschicht (etwa zehn Zentimeter) zu erneuern. Während der Arbeiten kommt das Tier in einen sicheren Auslauf. Trotzdem stresst jede Reinigung das Tier; daher auf das Notwendige beschränken.
  • Für das Käfigzubehör genügt normalerweise heißes Wasser, eventuell mit Essig (danach gut trocknen lassen). Verschmutzte Pappröhren lassen sich einfach ersetzen. Auch Holzobjekte muss man hin und wieder austauschen. Dennoch sind sie Plastikhäuschen vorzuziehen, da das Tier an Holz seinen natürlichen Nagetrieb ausleben kann.

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