Kann man zu viel trinken? Kann man zu viel Wasser zu sich nehmen?

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Keine Frage. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist lebenswichtig. Häufig wird von Experten empfohlen, viel am Tag zu trinken. Die Empfehlungen reichen von 1,5 L bis 3 L Wasser am Tag. Es wird geradezu ein Gesundheitskult um das Wasser betrieben. Es gibt aber auch Kritiker, die warnen, dass zu viel Flüssigkeit dem Körper eher schadet.

Wo liegen die Risiken, wenn man zu viel trinkt? Kann man überhaupt zu viel trinken?

  • Mediziner geben zu bedenken, dass der Körper nur eine bestimmte Flüssigkeitsmenge ausscheiden kann. Deshalb sollte ein gesunder Mensch nicht mehr als 3 L pro Tag trinken.
  • Wer mehr trinkt, geht das Risiko ein, dass das überschüssige Wasser nicht mehr ausgeschieden wird und das Blut verdünnt. Dadurch wird die Konzentration der Blutsalze verringert. Kommt es dabei zur Unterschreitung einer bestimmten Konzentration, können  Muskelschwäche, Orientierungslosigkeit, epileptische Anfälle, Herzversagen oder ein Hirnödem mit tödlichen Folgen drohen.
  • Für Herz- Leber- und Nierenkranke kann schon die Empfehlung, mindestens 3 l am Tag zu trinken gesundheitlich nicht sinnvoll sein, weil ihr Körper wegen der Schwächung durch die Krankheit gar nicht die Trinkmenge gesunde Menschen verträgt.
  • Manchmal können sehr große Trinkmengen können auch ein erster Hinweis auf eine Krankheit sein, wie das beim Diabetes der Fall ist.
  • Die Wissenschaft liefert keine Beweise, dass es eine Notwendigkeit für eine Mindesttrinkmenge von 2 bis 3 L Wasser gibt. Deshalb gibt es auch keinen therapeutischen Nutzen außer in Ausnahmefällen, wenn man z. B. den Abgang von Blasen- oder Nierensteinen fördern will.
  • Im Ausdauersport wurde bei stark erhöhten Trinkmengen die Erfahrung gemacht, dass der durch übermäßiges Trinken verursachte Natriummangel besonders häufig lebensgefährliche Hirnschwellungen nach sich ziehen kann.
  • Einige Experten raten generell von Empfehlungen ab, weil der Flüssigkeitsbedarf von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Sie halten es auch für bedenklich, dass Menschen durch Empfehlungen ein schlechtes Gewissen eingeredet wird, weil sie angeblich nicht genug für ihre Gesundheit tun. Dadurch verlernen sie, auf ihr ureigenes Körperbedürfnis zu hören.
  • Ein Trinken auf Vorrat macht für Menschen auch überhaupt keinen Sinn, weil sie keine Kamele sind.
  • Für einen gesunden Menschen ist es völlig ausreichend, wenn er auf seine körpereigenen Durstsignale hört. Der Körper kann sich selbst helfen und Durstsignale senden, wenn Flüssigkeit benötigt wird. Lediglich bei kranken Menschen wie Alzheimer- und Demenz- patienten sollte auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, weil sie das Trinken vergessen.
  • Man kann also im Großen und Ganzen sagen, dass das vom Körper ausgelöste, instinktive Durstgefühl sich bis heute bewährt hat. Ein gesunder Mensch stillt dadurch ausreichend seinen Durst und benötigt keine Trinkempfehlungen, die u. U. mehr schaden als nützen.

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