Sonnenstich: Symptome, Entstehung und Vorbeugung

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Endlich ist die warme Jahreszeit wieder da – also nichts wie raus in die Natur und Sonne tanken. Kaum einer, der sich nicht danach sehnt, die wärmenden Strahlen der Sonne auf der Haut zu spüren. Doch Vorsicht, wer sich zu lange in der Sonne aufhält, läuft Gefahr, sich einen Sonnenstich einzuhandeln.

Woran erkennt man einen Sonnenstich?

  • Die Symptome für einen Sonnenstich, medizinisch auch Insolation genannt, können individuell sehr unterschiedlich sein. Nicht alle Menschen reagieren gleich auf zu viel Sonne, doch gibt es einige typische Anzeichen, die bei einem Sonnenstich fast immer auftreten.
  • Meist klagen Patienten über anhaltende Kopfschmerzen bis hin zur Nackensteifigkeit, es tritt Übelkeit oder Brechreiz auf. Manchmal muss sich der Betroffene auch übergeben.
  • Eindeutige Anzeichen für einen Sonnenstich sind auch stark gerötete, heiße Haut an Kopf und Nacken. Besonders Kinder neigen dazu, im Verlauf eines Sonnenstichs Fieber zu entwickeln.
  • Auch Schwindel, bis hin zu Bewusstseinsstörungen oder gar Bewusstlosigkeit können Anzeichen sein. Oft sind diese Symptome von Ohrgeräuschen wie Ohrensausen oder Pfeifen begleitet und gehen mit Abgeschlagenheit und Benommenheit einher.
  • Manche Patienten verspüren eine innere Unruhe und klagen über Herzrasen und Herzklopfen.
  • Die Beschwerden können noch Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne auftreten. Besonders Kinder reagieren verzögert auf einen Sonnenstich.

Wie entsteht ein Sonnenstich und welche Folgen kann er haben?

  • Werden Kopf, Nacken oder Hals zu lange direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, entsteht ein Wärmestau im Gehirn, das darauf mit vermehrter Durchblutung reagiert. Es kommt zu einer Reizung der Hirnhäute, die unmittelbar unter der Schädeldecke liegen.
  • Im schlimmsten Falle kann die isolierte Überhitzung des Kopfes zu einem Hirnödem, also zu einer Flüssigkeitsansammlung im Hirngewebe, führen. Dadurch steigt der Druck im Gehirn bedrohlich an, es kann zu Krampfanfällen oder sogar lebensbedrohlichen Zuständen wie Atemstillstand oder Koma kommen.
  • Besonders bei Kleinkindern kann ein Sonnenstich ernste Folgen haben. Die Reizung der Hirnhäute kann schnell die gefürchtete Meningitis (Hirnhautentzündung) auslösen, die oft gravierende Folgeschäden hinterlässt.
  • Die Kreislaufsymptomatik, also Schwindel und Übelkeit, kommt durch die Absenkung des Blutdrucks zustande. Der Körper versucht, die übermäßige Erwärmung durch eine Erweiterung der Blutgefäße zu kompensieren. Die Blutgefäße sind nicht mehr prall mit Blut gefüllt und der Blutdruck sinkt. Das Gehirn wird nicht mehr ausreichend mit frischem Sauerstoff versorgt.
  • In den meisten Fällen verläuft der Sonnenstich ohne dramatische Folgen. Bei etwas Schonung erholt sich der Körper in der Regel ohne Probleme und die Beschwerden sind schon nach kurzer Zeit verschwunden.

Wie kann man einem Sonnenstich am besten vorbeugen?

  • Die wichtigste Maßnahme, um einem Sonnenstich effektiv vorzubeugen, ist das Tragen einer Kopfbedeckung. Wer sich längere Zeit ohne Sonnenschutz in der prallen Sonne aufhält, ist prädestiniert dafür, einen Sonnenstich zu bekommen. Optimalen Schutz bieten Kopfbedeckungen aus hellem, möglichst leichtem und luftdurchlässigem Material, das einem Wärmestau entgegenwirkt. Oft wird der Schutz von Hals und Nacken dabei sträflich vernachlässigt. Am besten geeignet ist der gute alte Strohhut mit breiter Krempe.
  • Besonders an windigen Tagen wird die Intensität der Sonne leicht unterschätzt. Ob am Strand, bei Sport und Spiel oder beim Wandern nehmen wir bei Wind die Hitze kaum wahr und setzen uns so viel zu lange der Sonne aus.
  • Grundsätzlich sollte man die Sonne in der Mittagszeit besser ganz meiden. Besonders im Hochsommer, wenn sie ihren höchsten Stand erreicht hat, ist es ratsam, sich nur kurze Zeit in der prallen Sonne aufzuhalten.
  • Besonders gefährdet sind Kinder und ältere Menschen, sie sollten niemals längere Zeit der Sonne ausgesetzt sein.
  • Auf jeden Fall sollte man vermeiden, in der Sonne einzuschlafen. Wenn Müdigkeit aufkommt, besser in den Schatten oder Halbschatten wechseln.
  • Nicht zuletzt muss für eine genügende Flüssigkeitszufuhr gesorgt sein. Am besten ist dafür Mineralwasser geeignet. Alkohol sollte besser nicht getrunken werden. Er belastet den Kreislauf und verleitet dazu, eher unvorsichtig zu sein.

Was ist bei einem Sonnenstich zu tun?

  • Bei den ersten Anzeichen eines Sonnenstichs sollte der Betroffene mit erhöhtem Oberkörper in den Schatten gelegt werden.
  • Um dem überhitzten Körper bei der Wärmeregulierung zu helfen, sollten Kopf, Hals und Nacken mit feuchten Tüchern gekühlt werden. Die Tücher dürfen nicht zu kalt sein, ebenso wenig ist die Kühlung mit Eis zu empfehlen, beides würde den Kreislauf zu sehr belasten.
  • Es ist hilfreich, dem Betroffenen Luft zuzufächeln, durch den kühlen Luftstrom kann der Körper leichter die angestaute Hitze abgeben. Falls der Betroffene voll bei Bewusstsein ist, sollte er kühles, doch nicht kaltes Wasser zu trinken bekommen.
  • Erholt sich der Betroffene trotz dieser Maßnahmen nicht zusehends, ist es besser, einen Arzt aufzusuchen. Bei kleinen Kindern ist es immer ratsam, einen Arzt zurate zu ziehen.
  • Sollte der Kranke wiederholt erbrechen oder apathisch sein, muss sofort der Notarzt verständigt werden.

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