Beziehungsunfähig? Anzeichen, Ursachen, Selbst-Test und Therapie

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Beziehungsunfähig? Nähe nicht zulassen können, ist ein Problem von etwa 20% der Deutschen. Es einige Ursachen, doch: Paartherapeuten und Psychologen sich einig: Eine „Beziehungsunfähigkeit“ als solches existiert nicht! Daher sollte man sich zunächst einige Fragen stellen, um sich der eigenen Situation bewusst zu werden.

Beziehungsunfähigkeit, Test: Ist Hilfe bzw. eine Therapie nötig?

  • Wie steht man zu sich selbst: Gibt es Probleme mit dem eigenen Selbstwertgefühl?
  • Wie ist es bei den bisherigen zwischenmenschlichen Beziehungen: Kann man sich seinen Freunden anvertrauen ohne dabei ein Schamgefühl zu bekommen?
  • Wie lief es bei bisherigen Beziehungen: Leidet man vielleicht selber unter Beziehungsangst?
  • Hat man die bisherigen Beziehungen für sich aufgearbeitet: Gab es in der Vergangenheit besondere Erlebnisse an denen man noch zu knabbern hat?

Anzeichen einer Beziehungsunfähig bei Mann / Frau erkennen?

  • Häufig wechselnde Partnerschaften: Die Anzahl der gelebten Beziehungen kann ein starker Hinweis auf eine Bindungsangst sein.
  • Die Wahl von unerreichbaren Partnern: Oft wählen Menschen mit Angst vor Bindungen Partner, die schon verheiratet sind oder weit weg wohnen, um der Gefahr der Entscheidung für eine enge Beziehung zu entgehen.
  • Angst vor Nähe: Das bewusste oder unbewusste auf Distanz halten des Partners, kann ein Zeichen für eine mangelnde Bindungsfähigkeit sein. Dieses Verhalten zeigt ein fehlendes Urvertrauen, welches wichtig für eine glückliche Partnerschaft ist.
  • Gefühl der Selbstaufgabe: Menschen, die das das Gefühl haben, sich selbst in einer Beziehung aufzugeben und die Beziehung nicht als Chance für persönliches Wachstum sehen, können keine gleichwertige Partnerschaft eingehen.

Entstehung bzw. häufige Ursachen der Beziehungsunfähigkeit

  • Wichtig! Wenn einer oder mehrere Punkte zutreffen, sollte man sich darüber klar werden was die Gründe sein könnten. Dies können entweder bewusste oder unterbewusste Ängste vor einer Bindung sein.

Wie hat mich oder meinen Partner von der frühen Kindheit beeinflusst?

  • Die Qualität der frühen Mutter-Kind-Beziehung ist ausschlaggebend für die Bindungsfähigkeit, da die Mutter die 1. Bezugsperson ist. Wenn die Beziehung zur Mutter in den ersten Jahren ambivalent war, zeigt sich das später häufig im immer wieder Wegstoßen des Partners. Oft wird dieses Verhalten durch Beleidigungen und kränkende Worte unterstrichen.
  • Die Vater-Kind-Beziehung ist vor allem für Frauen wichtig. Frauen, die sich von Ihren Vätern ungeliebt fühlen, sind oft nicht in der Lage die Liebe von Männern anzunehmen, da sie das Gefühl haben diese Liebe nicht zu verdienen.
  • Die Beziehung der Eltern zu einander. Schon in der pränatalen Phase wird der Mensch geprägt. Gewalterfahrungen der schwangeren Frau durch den Partner, Verlusttrauma, dauerhafter seelischer und körperlicher Schmerz werden an das Ungeborene weiter gegeben. Das setzt sich in der Kindheit fort. Der Umgang zwischen den Eltern beeinflusst den eigenen Umgang mit dem Partner. Wurde viel gestritten, oder haben sich die Eltern getrennt, neigen wir in Folge dazu, keine engen Beziehungen einzugehen.

Ursachen und erste Anzeichen in der Pubertät?

  • Die Pubertät die schwierigste Phase eines jeden Menschen, wo besonders wichtige physiologisch-biologische Veränderungen (Geschlechtsreife) stattfinden. In diesem Zusammenhang ist die Qualität der ersten Beziehung sehr wichtig. Wurde der erste Liebeskummer aufgearbeitet und wurde auch erkannt, wo die Probleme gelegen haben?
  • Wie ist mein Umgang mit Sexualität? Wie empfindet man seine Sexualität, kann man offen über Wünsche sprechen? Es ist wichtig die eigene Sexualität als völlig natürlich zu empfinden und seine Wünsche ohne Scham aussprechen zu können.
  • Wie war die Beziehung zu Freunden? Menschen mit einem stabilen Freundeskreis sind selbstbewusster und eher in der Lage Kontakte zu knüpfen.

Der erste Schritt zur Therapie bzw. um sich selbst zu helfen: Selbstwertgefühl aufbauen und als erstes eine „gute Beziehung mit sich selbst“ anstreben!

  • Die Einstellung zu sich und seinem Körper wirkt sich sehr stark auf die Beziehung zum Partner aus. Nur wer sich selbst liebt kann diese Zufriedenheit auf seinen Partner übertragen.
  • Ein gutes Selbstwertgefühl hilft, die Angst vor Abhängigkeit und Selbstaufgabe in den Hintergrund zu drängen. Wer überzeugt davon ist, dass er ein wertvoller Mensch ist, braucht keinen Partner um den eigenen Selbstwert zu heben.

Gibt es eine Heilung? Was kann man selbst gegen die Beziehungsangst tun?

  • Die eigene Vergangenheit nach eventuellen Verletzungen und Gründe für die Angst erforschen. Wenn sie findet, diese aufarbeiten. Falls diese besonders schwerwiegend sind auf professionelle Hilfe vertrauen.
  • Das eigene Selbstbewusstsein aufbauen. Wer sich selbst viel Wert ist, strahlt das nach außen aus.
  • Darauf achten, ob man den schwer erreichbaren Partner wirklich liebt, oder ob man nur ein Alibi benötigt, um sich nicht eng binden zu müssen.
  • In einer Beziehung keinen Streit provozieren um den Partner auf Distanz zu halten, sondern sich zuerst überlegen, ob man wieder seinem eigenen Muster folgt.

Wie kann ich jemanden bei solchen Ängsten unterstützen, helfen bzw. die Besserung fördern?

  • Einfühlungsvermögen: Es ist wichtig sich in den Partner hinein zu versetzen. Nur wer versteht, wie sich ein Mensch mit Angst vor Bindungen fühlt, kann auf den Partner eingehen. Hier helfen zahlreiche Gespräche.
  • Genügend Freiräume geben: Sehr wichtig in einer Partnerschaft mit Angst vor Nähe ist die Freiheit, der Partner muss das Gefühl haben, dass er nicht eingeengt wird.
  • Versprechen: Dem Partner keine Liebesversprechen abringen, warten bis er dazu bereit ist die berühmten drei Worte von selbst zu sagen. Vermeiden von frühen Zukunftsplänen: Der Partner benötigt den Raum, damit er selbstständig Pläne für die Zukunft machen kann.

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