Richtig Kompostieren: Wie ich einen Komposthaufen richtig anlege?

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Ein Komposthaufen ist nicht nur ein praktischer Weg um viele „Abfälle“ los zu werden, sondern wer Kompost in seinem eigenen Garten herstellt nutzt eine faszinierende Fähigkeit der Natur: Totes Pflanzenmaterial wird zur Grundlage neuen Lebens, zu fruchtbarer Erde. Doch worauf sollte man beim Anlegen eines Komposthaufens achten?

Grundlegendes zum Anlegen eines Komposthaufen

  • Verschiedene Meinungen gibt es bei nahezu allen Gartenthemen. Beim Kompost ist dies nicht anders. Es gibt jedoch ein paar grundlegende Regeln, die es zu beachten gilt. Denn ein Komposthaufen, der falsch angesetzt wurde, entwickelt sich schnell zu einem fauligen Abfallhaufen.
  • Der richtige Standort ist entscheidend für das Gelingen des Komposts. Schattig bis halbschattig und windgeschützt sollte er sein. Zwingend notwendig ist der direkte Kontakt zum Mutterboden. Nur so können die zur Verrottung benötigten Kleinstlebewesen in den Kompost eindringen.
  • Wasser und Luft sind unentbehrlich für die Rotte. Der Haufen sollte feucht, aber nicht nass sein. Besonders in trockenen Zeiten und im Sommer muss die Feuchtigkeit kontrolliert und der Haufen wenn nötig gewässert werden. Zuviel Wasser fließt in der Regel nach unten ab. Die benötigte Luftzufuhr gewährleistet man durch ausreichend große Lüftungsöffnungen bei Silos und Gefäßen, sowie durch richtiges Aufschichten und eventuelles Umsetzen des Haufens. Dies geschieht nach etwa 3 – 6 Monaten Reifezeit.
  • Biologische Prozesse im Kompost erzeugen Wärme. Im Idealfall erreicht der Komposthaufen eine Temperatur von über 60°C. Wärmeentwicklung ist ein sicheres Zeichen dafür, dass Verrottung stattfindet.

Welche Arten von Komposthaufen gibt es?

  • Der klassische Haufen wird ohne Stütze oder Gerüst aufgeschichtet. Am einfachsten ist dies, wenn er leicht pyramidenförmig aufgebaut wird. So kann er eine Höhe von bis zu 1,5 m erreichen. Ist der Haufen fertig, werden die Seiten und die Oberfläche mit Erde und einer Schicht Gras oder Stroh bedeckt.
  • Ein Silo aus Holz oder Stein kann man als Bausatz erwerben oder selber fertigen. Wichtig ist, dass für ausreichend Belüftung gesorgt ist. Es ist sinnvoll eine Seite des Silos so zu gestalten, dass man sie öffnen kann. Dies erleichtert das Entleeren ungemein.
  • Drahtbehälter zur Kompostherstellung gibt es in verschieden Ausführungen zu kaufen. Man kann sie allerdings auch mit einfachen Mitteln und in der gewünschten Größe selber herstellen. Auch Fässer und Tonnen können mit etwas handwerklichem Geschick zu praktischen Kompostbehältern umgebaut werden.
  • Schnell- oder Thermokomposter sind geschlossene Gefäße und in unterschiedlichen Größen erhältlich. Sie eignen sich gut für kleine Mengen Kompost, die sonst Schwierigkeiten hätten, die Temperatur für die Bakterien auf optimalem Level zu halten.

Was darf auf den Kompost?

  • Aus dem Garten dürfen fast alle gesunden Pflanzenabfälle auf den Kompost. Strauchschnitt und große Pflanzenreste müssen gründlich zerkleinert werden.
  • Aus der Küche dürfen Abfälle von ungekochtem Obst und Gemüse, Eierschalen, Kaffeesatz, Teebeutel ohne Metallklammer und Küchenpapier auf dem Kompost entsorgt werden. Auch Kleintierstreu und Pappe sind erlaubt.

Was darf nicht auf den Kompost?

  • Aus dem Garten müssen alle kranken und von Schädlingen befallenen Pflanzenteile über den Restmüll entsorgt werden. Sie dürfen nicht in den Kompostkreislauf gelangen. Auch Unkräuter, die bereits Samen gebildet haben, sollten nicht verwendet werden. Große Holzstücke und Wurzeln sind ebenfalls nicht geeignet.
  • Gekochte Küchenabfälle, tierische Produkte, Backwaren, sowie Fette und Öle dürfen nicht benutzt werden, da sie Ratten anlocken würden und außerdem für unangenehme Gerüche verantwortlich sein können. Die Schalen von Zitrusfrüchten sollten ebenfalls nicht auf den Haufen gebracht werden.
  • Natürlich dürfen keine anorganischen Stoffe auf den Kompost, da diese nicht verrotten können. Auch Asche und Hunde- und Katzenkot sind im Restmüll besser aufgehoben, als auf dem Kompost.

Wie schichte ich den Kompost richtig auf?

  • Die erste Schicht soll den Bodenlebewesen den Einzug in den Kompost ermöglichen und muss daher aus organischem Material bestehen. Zudem sollte sie locker sein, um eine gute Durchlüftung von unten zu gewährleisten. Hierfür sind grob zerkleinerte Zweige und eventuell vorhandene Reste aus dem letzten Kompost gut geeignet.
  • Organische Masse ist der Ausgangsstoff von Kompost und wird in etwa 20 – 30 cm starken Schichten eingefüllt. Entscheidend ist die richtige Zusammensetzung von nassen und trockenen Abfällen. Wird nasser Abfall, z.B. Grasschnitt oder faules Obst auf den Kompost gebracht, muss dementsprechend trockenes Material, z.B. gehäckselte Äste oder trockenes Laub, untergemischt werden. Auch weiches und hartes Material sollte gut miteinander vermischt werden, damit sich Kleinstlebewesen optimal verteilen können und eine gleichmäßige Rotte stattfindet.
  • Stickstoff wird von den Bakterien im Kompost benötigt, um das organische Material zu zersetzen. Deshalb folgt auf jede Schicht Grünabfälle eine dünne Schicht stickstoffhaltiges Material. In der Landwirtschaft wird hier traditionell Viehdung und Mist verwendet. Da dieser im Normalfall im Hausgarten nicht zur Verfügung steht, muss man auf Alternativen zurückgreifen. Als natürlicher Stickstofflieferant dienen etwa Fleisch- und Fischmehl oder pulverisierter Seetang. Auch künstlicher Stickstoffdünger oder Kompostbeschleuniger in Pulverform können für diesen Zweck verwendet werden.
  • Eine Schicht Mutterboden sollte in regelmäßigen Abständen auf den Kompost, da er wichtige Kleinstlebewesen einbringt und auch der Geruchsbildung vorbeugt.
  • Hat der Komposthaufen seine endgültige Höhe erreicht oder ist das Silo gefüllt, wird als Abschluss eine Erdschicht aufgebracht. Ein Silo oder anderes Gefäß kann man zusätzlich noch mit einem alten Teppich oder schwarzer Plane abdecken. Dadurch werden Wärme und Feuchtigkeit im Kompost gehalten.

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