Verstopfung: Ursachen, Folgen, Hausmittel, Vorbeugung uvm.

0

Etwa 20 Prozent der Deutschen haben mindestens einmal in ihrem Leben eine Verstopfung (Obstipation). Dies bedeutet, dass der letzte Stuhlgang länger als drei Tage her ist. Doch von Abführmitteln raten Ärzte ab, da dadurch die eigene Leistung des Darms schnell herabgesetzt wird. Stattdessen helfen häufig altbewährte Hausmittel.

Ursachen: Wie entsteht eine Verstopfung überhaupt?

  • Bei einer Verstopfung wird unterschieden zwischen einer organischen und einer habituellen.
  • Zu den organischen Ursachen zählen unter anderem ein Dickdarmtumor, multiple Sklerose, Fettansammlung im Bauchraum, Enddarmerkrankungen wie Hämorrhoiden oder die Lähmung des Darmes nach einem operativen Eingriff. Auch eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose), eine Bleivergiftung oder die Einnahme bzw. der Wechsel von Medikamenten (zum Beispiel Eisenpräparate) kann akute Beschwerden auslösen.
  • Weitaus häufiger sind aber Verstopfungen ohne Ursache. Sie sind in der Regel bedingt durch eine Fehlernährung (Mangel an Ballast- oder Mineralstoffen), unzureichende Flüssigkeitszufuhr (vor allem bei älteren Menschen), Bewegungsmangel, Schwangerschaft, Klimaveränderung aufgrund einer Reise oder psychische Faktoren.

Worauf sollte man verzichten ist eine Verstopfung vorhanden?

  • Bei einer Verstopfung sollte auf Fleisch- und Wurstgerichte möglichst ganz verzichtet werden, da sie zu fetthaltig sind.
  • Süßigkeiten sind ebenfalls vorübergehend tabu.
  • Auch Fertiggerichte und –soßen sollten vermieden werden.
  • Der Genuss von Koffein (Kaffee, schwarzer Tee, Coca Cola), Alkohol und Nikotin sollte ebenfalls stark eingeschränkt werden.

Mögliche Folgen bzw. Komplikationen einer Verstopfung und ab wann sollte man den Arzt aufsuchen?

  • Wird die Verstopfung nicht behandelt, kann das unangenehm werden. Bei einer chronischen Obstipation kann es in der Folge zu Hämorrhoiden, Analfissuren, einer Bildung von verhärtetem Stuhlgang, Erkrankungen des Dickdarms oder einer vermeintlichen Stuhlinkontinenz kommen.
  • In der Regel helfen bei einer Verstopfung die Umstellung des Speiseplanes, körperliche Betätigung und eine Erhöhung der Flüssigkeitszufuhr. Helfen diese Maßnahmen jedoch nicht und kommen andere Symptome hinzu, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um mögliche organische Ursachen auszuschließen. Hält die Verstopfung länger als fünf Tage an sollte man sich auf jeden Fall untersuchen lassen.

Hilfe von außen bei einer Verstopfung (Obstipation)

  • Ein einfaches, aber wirkungsvolles Hausmittel ist Wärme. Ein entspannendes Bad im warmen Wasser kann ebenso helfen wie ein aufgewärmtes Kirschkern- oder Heizkissen.

Lebensmittel die bei einer Verstopfung helfen

  • Generell gilt: Der Flüssigkeits- und Mineralgehalt sowie die Ballaststoffmenge sollten erhöht werden. Dadurch wird die Muskeltätigkeit im Darm angeregt und die Stuhlmenge gesteigert.
  • Auch Milchprodukte sind bei Verstopfung besonders empfehlenswert. Die enthaltenen Milchsäurebakterien besiedeln den Darm und sorgen auf diese Weise für ein basisches Milieu. Frisches Obst verstärkt den Effekt zusätzlich.
  • Trockenfrüchte wie Feigen, Datteln oder Pflaumen haben eine abführende Wirkung. Folgendes Rezept wird dabei besonders empfohlen: Die Früchte in kleine Stückchen schneiden und über Nacht in Glas mit Wasser legen. Am nächsten Tag wird die Flüssigkeit noch vor dem Frühstück getrunken.
  • Wer es gerne etwas schärfer mag, sollte bei einer Verstopfung Knoblauch und Zwiebeln auf den Speiseplan setzen. Knoblauch enthält Allizin, das nachweislich die Darmtätigkeit anregt. Auch Zwiebeln und rohes Sauerkraut wirken sich positiv auf die Verdauung aus.
  • Produkte aus Weißmehl sollten möglichst durch Vollkornprodukte ersetzt werden.
  • Rohkost sollte bei jedem Mittag- und Abendessen auf dem Speiseplan stehen.

Hausmittel und sonstige kleine Helfer bei einer Verstopfung

  • Leinsamen sind als Hausmittel bei Verstopfung längst nicht mehr wegzudenken. Ob mit Milch, Joghurt oder Saft vermischt – regelmäßig eingenommen soll das Risiko einer möglichen Verstopfung sogar gesenkt werden. Es sollte beim Verzehr von Leinsamen allerdings auf eine ausreichende Trinkmenge geachtet werden.
  • Bei stärkeren Beschwerden kann man morgens und abends jeweils einen Esslöffel Olivenöl zu sich nehmen. Damit der intensive Geschmack etwas überdeckt wird, kann man das Olivenöl auch mit zehn Gramm Milchzucker in einer Tasse warmer Milch auflösen. Das Getränk sollte auf nüchternem Magen verzehrt werden.

Das Allround-Mittel „Tee“ darf natürlich auch nicht fehlen!

  • Um den Darm auf die Sprünge zu helfen und gleichzeitig für wohlige Wärme im Bereich des Bauches zu sorgen, sollte tagsüber häufig Tee getrunken werden. Schafgarbe, Rosenblätter, Basilikum, Kümmel und Schlehdorn sind besonders empfehlenswerte Sorten.
  • Täglich mindestens zwei Liter Mineralwasser oder Kräutertee sollten bei akuten Beschwerden getrunken werden.

Vorbeugen: Es gar nicht erst zur Verstopfung kommen lassen!

  • In der Regel reicht die Umstellung der Lebens- und Essgewohnheiten aus, sofern keine organische Ursache vorliegt.
  • Beim Essen möglichst ausgiebig kauen – das regt die Verdauung an.
  • Bei der Auswahl der Speisen sollte man auf möglichst viele frische und natürliche Produkte sowie auf Vollkornprodukte achten.
  • Fetthaltige Nahrungsmittel sollten reduziert werden.
  • Milchprodukte regen ebenso die Verdauung an wie Kräuter (Anis, Fenchel, Kümmel).
  • Verzichten sollte man hingegen auf Schokolade, Alkohol, Weißmehlprodukte, Chips, Fast Food und zu viel Fleisch auf dem Speiseplan.
  • Ausreichend trinken – mindestens zwei Liter täglich.
  • Die Darmtätigkeit wird durch Bewegung angeregt. Besonders hilfreich sind Sportarten, die die Bauch- oder Beckenbodenmuskulatur anregen.
Teilen.

Kommentar hinterlassen

/** * CONATIVE Content Cluster Tag für 387: seismart.de */