Ist ein Urlaub in Ägypten gefährlich? Bzw. worauf sollte man achten?

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Ägypten: Es gibt wohl kein anderes Land, mit einer solchen Tourismus-Geschichte. So organisierte etwa der Baptist Thomas Cook die erste Pauschalreise der Geschichte 1869 nach Ägypten. Ägypter gelten als ganz besonders fremden freundlich und aufgeschlossen. Ägypten gilt zwar als sicher, dennoch gibt es ein paar Dinge, die man beachten sollte:

Wo ist es absolut sicher in Ägypten?

  • In den letzten 25 Jahren sind am Roten Meer unzählige Hotelanlagen entstanden. Ein Trend, der sich erst in den letzten Jahren durchgesetzt hat, sind reine Hotelstädte. Beispiele dafür finden sich (von Nord nach Süd) in El Gouna, Sal Hashesh, Makadi Bay, Soma Bay oder Medinat Coraya. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass mehrere Hotels eine gemeinsame Infrastruktur betreiben, sehr weitläufig und vor allem angeschirmt sind. Wer in die Anlagen will, wir zuvor kontrolliert.

Wo liegen die Gebiete, in denen Vorsicht geboten ist?

  • Trotz der Fremdenfreundlichkeit, gibt es auch Orte, die sogar tabu sind. Besonders trifft das auf Hala’ib-Dreieck im Süden des Landes zu. Der rund 20.000 Quadratkilometer große Landstrich ist zwischen Ägypten und dem Sudan eher umstritten.
  • Auch der touristische wenig erschlossene Teil nördlich von Luxor um die Orte Qena und Asuit gilt auch in Ägypten als nicht eben fremdenfreundlich.
  • Dagegen zeigt sich ein Beduinenstamm auf der Halbinsel Sinai bisweilen als so fremdenfreundlich, dass ausländische Gäste manchmal mehrere Tage festgehalten und bewirtet werden, während Stammesführer mit der lokalen Regierung das Lösegeld aushandeln.
  • Dieser Gefahr können Touristen sehr einfach begegnen, in dem sie auf eigenständige Touren verzichten und nur an geführten Touren in die Umgebung teilnehmen.

Wo lauern weitere Gefahren im Äqypten-Urlaub?

  • Am gefährlichsten überhaupt ist Ägypten vermutlich im öffentlichen Personen-Nahverkehr, soweit es sich um Taxis und Minibusse handelt. Die Fahrweise vieler Chauffeure ist mit riskant noch untertrieben.
  • Vor allem sollten es Gäste vermeiden, auf längeren Strecken etwa zwischen Hurghada und Marsa Alam oder Kairo und Suez, das Taxi oder den Minibus zu nutzen.Auch ein großer Reisebus der gängigen Buslinien ist nicht immer die klügere Wahl.
  • Leider gehören auch schwere Verkehrsunfälle mit Reisebussen in Ägypten zum Alltag, dementsprechend sollte man sich lieber zwei Mal überlegen weite Strecken auf Sich zu nehmen. Das gilt insbesondere für die Ausflüge nach Kairo sowie den Pyramiden. Insgesamt sterben in Ägypten jährlich mehr als 15.500 Menschen bei Verkehrsunfällen. Zum Vergleich – auf Deutschlands Straßen verunglückten im vergangenen Jahr 3368 Menschen tödlich.

Wie sicher ist das Tauchen?

  • Das Rote Meer gehört zu den besten Tauchgebieten der Welt. Doch auch da stellt sich immer wieder die Frage, wie sicher ist das Tauchen in Ägypten.
  • Tatsächlich hat sich in dieser Hinsicht in den letzten Jahren sehr viel getan. So wurde beispielsweise das Tiefenlimit von 40 auf 30 Meter verringert. Viele Tauchbasen bieten heute Nitrox als Atemmischung an, was das Tauchen grundsätzlich sicherer macht.
  • Auch die medizinische Versorgung hat sich enorm verbessert. So gibt es im ganzen Land inzwischen neun Dekompressionskammern. Eine steht in Alexandria, zwei auf dem Sinai und die anderen sechs sind an der Rotmeerküste von El Gouna im Norden bis Hamata im Süden verteilt.

Wie gut ist die medizinische Versorgung in dem Land?

  • Auch wer nicht taucht, kann mal Pech haben und sich verletzten oder krank werden. Sind ägyptische Krankenhäuser gefährlich? Ein ganz klares Nein.
  • Im Gegenteil: Der medizinische Standard ist in Ägypten sogar außerordentlich hoch. Das gilt jedoch leider nur für Urlauber und Menschen die Geld haben. Dagegen ist das Gesundheitssystem für die Normalbürger ziemlich marode. Doch Urlauber werden im Krankheitsfall sehr gut versorgt.
  • So verfügt die Urlaubermetropole Hurgahda gleich über vier Krankenhäuser. 25 Kilometer nördlich befindet sich in El Gouna bereits das nächste, das zudem über einen außerordentlich guten Ruf verfügt.
  • Es gibt sogar eine Art Krankentourismus am Roten Meer. So bietet das El Salama Hospital in Hurghada „Feriendialyse“ an.

Wie sieht es mit der Kriminalität aus?

  • Bis vor ein paar Jahren lag die Kriminalitätsrate in den Urlaubsgebieten bei nahe null. Das änderte sich mit dem rapiden Wachstum der Touristenmetropolen und mit der Revolution. Inzwischen gelten in Ägypten die gleichen Vorsichtsregeln, wie überall.
  • Außerhalb des Hotels, vor allem abends und in der Nacht ist es stets eine gute Idee, mindestens zu zweit, noch besser in einer Gruppe unterwegs zu sein.
  • Das gleich gilt für diejenigen, die Taxi oder Minibusse nutzen wollen. In den Hotelanlagen ist dagegen in der Regel alles sehr sicher.

Was in Ägypten wirklich gefährlich ist: Die Sonne!

  • Viele Urlauber unterschätzen die Gewalt der Wüstensonne – und müssen teuer dafür bezahlen. Sonnenbrand, Sonnenstich oder Dehydrierung machen im Urlaub nicht wirklich Spaß.
  • Daher an die drei „S“ denken: Sonnencreme, Schatten und Saufen. Wobei mit Saufen natürlich kein Alkohol sondern mindestens zwei bis drei Liter Wasser gemeint ist.

Wie gefährde ich mich selbst in Ägypten?

  • Wer sich unbedingt selbst in Gefahr bringen will, der kann es ja mal bei Einheimischen mit einer Diskussion über Politik oder Religion versuchen. Beide Themen sind emotional hoch aufgeladen.
  • Auch ein Loblied auf die Errungenschaften des Staates Israel kommt in Ägypten nicht besonders gut an – mindestens ebenso gut, wie eine Moschee mit Schuhen zu betreten.

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