Die Wespenspinne: Merkmale, Lebensraum, Verbreitung, Fortpflanzung

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Kein Sommer ohne die Wespenspinne (Argiope Bruennichi), auch „Zebraspinne“ oder „Tigerspinne“ genannt: Das farblich stark auffällige Tier ist besonders in den Monaten von Juli bis Oktober auf dem Vormarsch. Doch keine Sorge – ihr Gift ist für den Menschen nicht gefährlich und kann höchstens zu unangenehmen Hautirritationen führen.

Äußere Merkmale der Wespenspinne

  • Die Wespenspinne (Argiope bruennichi) gehört zu den auffälligsten Spinnen Mitteleuropas.
  • Ihr nahezu unverwechselbares Muster mit den schwarzen, gelben und weißen Querstreifen auf dem Hinterleib lässt meist schon auf den ersten Blick eine eindeutige Identifikation zu.
  • Verwechslungsmöglichkeiten bestehen nur im südlichen Europa. Dort gibt es die ähnliche Art Argiope lobata, welche sich jedoch durch ihre Loben (häutige Ausstülpungen) am Hinterleib von A. bruennichi unterscheiden lässt.
  • Die männlichen Tiere sind deutlich kleiner (4-6 mm) als die Weibchen (14-17 mm) und auch nicht auffällig gefärbt.

Die Familie der Wespenspinne

  • Systematisch gehört die Wespenspinne (auch unter anderen Trivialnamen wie „Zebraspinne“ oder „Tigerspinne“ bekannt) zur Familie der Echten Radnetzspinnen (Araneidae).
  • Wie die meisten anderen Vertreter dieser Gruppe baut sie radähnliche Netze, die jedoch sehr variabel sein können und meist von Zickzack-Bändern (sog. „Stabilimenten“) durchzogen sind. Die Funktion dieser Bänder ist nicht vollständig geklärt. Ursprünglich wurde angenommen, dass sie zur Stabilisierung des Netzes dienen. Jedoch kommen auch Netze ohne Stabilimente vor.
  • Die Netzform variiert zudem je nach Geschlecht und Lebensalter des bauenden Tieres. Andere Theorien besagen, dass die zusätzlich versponnenen Fäden eine bessere Tarnung für die Spinne gewährleisten sollen. Ebenso wird diskutiert, ob die im UV-Bereich auffällig leuchtenden Fäden Insekten anlocken sollen.

Verbreitung der Wespenspinne in Europa und Deutschland

  • Ursprünglich stammt die wärmeliebende Wespenspinne aus dem Mittelmeerraum. Bis in die 50er Jahre kam sie in Deutschland nur an wenigen Standorten (z. B. Oberrheingraben) vor.
  • Mit fortschreitender Klimaerwärmung konnte sie sich jedoch in den letzen Jahrzehnten bis nach Mitteleuropa und sogar Skandinavien ausbreiten.
  • Oft schwanken die Bestände von Jahr zu Jahr, aber insgesamt kann man die Art in den meisten Gebieten Mitteleuropas inzwischen als etabliert betrachten.

Lebensraum und Lebensweise der Wespenspinne

  • Die Wespenspinne bevorzugt warme, relativ trockene Standorte wie Trockenrasen, ist allerdings nicht auf solche Standorte beschränkt. Sie kann ebenso in Gärten oder Parks angetroffen werden, wo sie ihre Netze gerne an wettergeschützten Stellen (z. B. an Vegetation auf der Ostseite von Holzstapeln oder Schuppen) errichtet.
  • Auch Waldstandorte sind inzwischen bekannt. Die relative Anspruchslosigkeit hinsichtlich des Lebensraums erleichtert der Spinne die weitere Ausbreitung.>/li>
  • Im Durchschnitt liegen die Netze auf einer Höhe von etwa 40 cm.
  • Obwohl immer wieder zu lesen ist, dass Argiope bruennichi sich ausschließlich von Heuschrecken ernähren soll, trifft diese Behauptung nicht zu. Zum Beutespektrum der Spinne gehören sämtliche kleine bis mittelgroße Arthropoden, die sich im Netz verfangen. Dies sind tatsächlich häufig Heuschrecken oder Hautflügler, aber auch Schmetterlinge oder Fliegen. In Laborversuchen wurden sogar kleine Nacktschnecken verzehrt.

Fortpflanzung und Entwicklung der Wespenspinne

  • Von Ende Juli bis Anfang August findet die Paarung statt. Die Weibchen sondern Sexuallockstoffe in Form von flüchtigem Methylcitronensäuretrimethylester ab und locken dadurch Männchen an. Diese kündigen ihre Ankunft am Netz durch spezifisches Zupfen an den Fäden an. Auf diese Weise können sie sich dem Weibchen unbeschadet nähern.
  • Die Paarung kann sehr kurz ausfallen. Oft versucht das Weibchen unmittelbar nach oder noch während der Kopulation, das Männchen zu erbeuten. Es kann dabei zum Abbruch des männlichen Kopulationsorgans kommen, welches die Geschlechtsöffnung des Weibchens verstopft und so die Wahrscheinlichkeit verringert, dass sich auch andere Männchen erfolgreich mit dem Weibchen paaren.
  • Die Eiablage erfolgt im Spätsommer. Die Weibchen bauen dazu braune, kugelförmige Kokons, die das Gelege während des Winters schützen. Im folgenden Frühjahr schlüpfen die Jungspinnen, die bis zum Sommer adult werden. Das Weibchen selbst stirbt nach der Eiablage.

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