Warum ist Diesel günstiger als Benzin? Bzw. warum ist Benzin teurer als Diesel?

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Moderne Diesel-PKWs lohnen sich im Benziner-Vergleich bereits ab einer Laufleistung von 10.000 bis 20.000 Kilometern pro Jahr. Doch warum diese Diesel-Steuervergünstigungen? Welche Logik steckt dahinter? Warum verzichtet der deutsche Staat hier auf Einnahmen? Zumal Dieselfahrzeuge sogar umweltschädlicher als Benziner sind!

Diesel ist günstiger als Benzin um die Wirtschaft zu fördern!

  • Jede Fabrik, jede Baustelle, jeder Supermarkt – nahezu jeder Industriebetrieb benötigt Waren und diese werden täglich von knapp zwei Millionen LKWs auf deutschen Straßen verteilt.
  • Ein hoher Diesel-Preis würde somit die Grundkosten von nahezu jedem Betrieb in Deutschland erhöhen. Dementsprechend wurde bzw. wird Diesel zur Stärkung der Wirtschaft günstiger als Benzin versteuert.
  • Das Problem: Vor dieser Vergünstigung warum PKW mit Dieselmotoren die absolute Ausnahme – fast nur Busse und LKW fuhren mit Dieselmotoren. Dadurch, dass Diesel nun aber günstiger als Benzin angeboten wurde, hat sich die Nachfrage nach Diesel-PKW stark erhöht.
  • In anderen Ländern – Beispiel: USA – wo kein solcher Preisunterschied zwischen Diesel und Benzin vorhanden ist, hat sich dementsprechend auch nie eine solche Nachfrage nach Dieselfahrzeugen entwickelt und die Bevölkern setzt weiterhin auf Benzinmotoren. In keinem anderen Land fahren so viele Diesel-PKW wie in Deutschland.

Wie lange wird Diesel noch günstiger bleiben als Benzin? Nähert sich das Ende dieser Ära?

  • Noch mag Benzin zwar teurer sein als Diesel – mit dem steigenden Umweltbewusstsein in unserer Gesellschaft und in Anbetracht des höheren CO2-Ausstoßes von Dieselmotoren im Vergleich zu Benzinern, wird nach und nach versucht diesem Trend ein Ende zu setzen!
  • Noch gibt es noch keine Pläne von Seiten der Politik die Steuern auf Diesel zu erhöhen und so an die Benzin-Versteuerung anzugleichen. Die immer strenger werdenden Emissionsregelungen, der höhere Anschaffungspreis und die höheren KFZ-Steuern machen es den Dieselfahrzeugen, trotz des günstigeren Spritpreises, jedenfalls immer schwieriger noch einen Nennenswerten finanziellen Vorteil zu bieten.

Der staatliche Einfluss auf den Verkaufspreis von Benzin und Diesel?

Die Mineralölsteuer:

  • Beträgt für Benzin und Super 50,1 Cent pro Liter.
  • Beträgt für Diesel 31,64 Cent pro Liter.

Die Ökosteuer:

  • Hier wird für beide Kraftstoffe gleich viel fällig: 15,4 Cent pro Liter.

Der Erdölbevorratungsbeitrag (EBB):

  • Mit 0,46 Cent pro Liter fällt dieser bei Benzin und Super zu Buche.
  • Beim Diesel sind lediglich 0,39 Cent pro Liter.

Die gesamt Steuerbelastung beträgt somit:

  • Beim Kauf von einem Liter Benzin oder Super 65,96 Cent pro Liter.
  • Beim Kauf von einem Liter Diesel 47,43 Cent pro Liter.

Weitere Fakten zum Thema: „Warum Diesel günstiger ist als Benzin?“ bzw. „Warum Benzin teurer ist als Diesel?

  • Die Nachfrage nach Benzin unterliegt starken Schwankungen, jedoch kann aus Rohöl nicht beliebig viel Benzin hergestellt werden. Dies ist stark von der Rohöl-Qualität abhängig. Aus einer Tonne Rohöl können rund 1.300 Liter Benzin und 1.500 Liter Diesel gewonnen werden. Dieses Verhältnis ist nicht änderbar, obwohl die Nachfrage stetigen Schwankungen unterliegt.
  • Im Frühjahr und Sommer wird mehr Benzin nachgefragt – im Herbst und Winter hingegen mehr Heizöl. Dieses ist chemisch gesehen dasselbe wie Diesel-Kraftstoff.
  • Kurzfristig war bis zum Jahr 2008 Diesel aufgrund eines jahrelangen Diesel-Booms in Europa sogar teurer als Benzin. Durch die damals eingeführte Abwrackprämie sank allerdings die Zahl der Dieselfahrzeuge und die neu gekauften Autos fahren überwiegend mit Benzin.
  • Sind Raffinerien hingegen aufgrund einer stark nachlassenden Nachfrage nicht voll ausgelastet, erholt sich der Benzinpreis schneller als der Ölpreis.
  • Die Gewinnmarge der Raffinerien schwankt ebenfalls stark. Gründe sind beispielsweise Hurricans in den USA, die Raffinerien stilllegen oder schädigen.
  • Da weltweit nicht genügend neue Raffinerien gebaut wurden, hat sich in den vergangenen Jahren die Gewinnmarge erhöht – ursächlich ist beispielsweise die stark steigende Nachfrage aus Schwellenländern wie China. Daher reagiert der Benzinpreis nervöser auf dem Ölpreis, als es früher der Fall war.

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