DSL: Fachbegriffe einfach erklärt! Warum kein schnelles Internet bei mir?

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Was verbirgt sich hinter den verschiedenen Bezeichnungen ADSL, ADSL2+, DSL-RAM, VDSL, FTTH und LTE im Festnetzbereich? DSL ist in aller Munde. Was früher nur was für „Freaks“ war, nutzt heute jeder. Dich inzwischen gibt es so viele verschiedene Bezeichnungen im DSL-Bereich, dass sich viele bei der ganzen Technologien nicht mehr durchfinden.

Wie schnell ist mein Internet? Was sind Kbit/s bzw. MBit/s?

  • 1.000 Kbit/s sind ca. 1 MBit/s. Ohne jetzt ins Detail zu gehen: Hierbei handelt es sich um die Internet-Geschwindigkeit! Ist die Zahl hier höher, kann man theoretisch schneller surfen. D.h. schneller E-Mails abrufen, schneller surfen, schneller Musik hören oder schneller Videos laden wie etwa von YouTube.

Warum geht bei mir kein DSL? Warum ist mein DSL langsamer?

  • DSL kann nur dort zur Verfügung gestellt werden, wo die technischen Voraussetzungen gegeben sind. Außerdem spielt im DSL-Bereich die Entfernung eine wesentliche Rolle.
  • Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Zwei Freunde gehen die Straße entlang und geraten in Streit. Der eine bleibt stehen und schimpft und schimpft. Der andere geht einfach weiter. Je weiter sich der andere entfernt, desto leiser wird das Geschimpfe. Irgendwann kann er es nicht mehr zu hören. Die Entfernung ist zu groß geworden für das „Schimpfsignal“ – es kommt nichts mehr an.
  • Genau so verhält es sich mit dem DSL-Signal, das auf dem weiten Weg verloren geht, wenn der Anschluss zu weit vom „Schaltkasten“ entfernt ist! Desto weiter die Entfernung = desto langsamer ist das DSL. Ist die Entfernung zu weit = Gar kein DSL
  • Ein weiterer Grund für langsames DSL kann allerdings sein, dass auch wenn man beispielsweise eine 16.000 Kbit/s Leitung bucht. Dies nicht unbedingt bedeuten muss, dass man diese alleine nutzt! Sind viele Menschen gleichzeitig online, kann es passieren, dass auch wenn man 16.000 Kbit/s gebucht hat, die Leitung von den Nachbarn bereits so ausgelastet ist, dass einfach keine 16.000 Kbit/s mehr frei sind. Hier sollte man sich die AGB des Anbieters durchlesen bzw. erst mal einen sogenannten „Speedtest“ im Internet machen.
  • Man kann sich ja schnell ausrechnen: Sind theoretisch für 10 Nachbarn 100.000 Kbit/s verfügbar, kann, wenn alle gleichzeitig aktiv sind, jeder maximal (100.000 Kbit/s % 10) = 10.000 Kbit/s nutzen.
  • Sollte beim Internetanbieter kein Problem liegen und das Internet trotzdem langsam sein, ist zu empfehlen zu überprüfen ob es evtl. an den Einstellungen am eigenen Computer liegt, nachfolgend ein Artikel zu dem Thema: Wie messe ich meine WLAN- bzw. Internet- Geschwindigkeit?

Was ist ADSL?

  • ADSL bedeutet Asymmetric Digital Subscriber Line. Dahinter verbirgt sich eine digitale Datenübertragung auf dem Kupferkabel, die maximal 16.000 Kbit/s beträgt. Asymmetrisch ergibt sich daraus, dass die Downloadgeschwindigkeit bedeutend höher ist als die Uploadgeschwindigkeit.
  • Beim Download werden Daten aus dem Netz geladen. Dies ist beispielsweise der Fall wenn eine Internetseite geöffnet wird, ein Youtube Video angeschaut wird, Musik aus dem Netz geladen wird, Updates auf den Computern vorgenommen werden usw. Da die meisten Nutzer mehr zum Download neigen, ist hier die Geschwindigkeit bedeutend höher als im Upload, was in gewisser Weise ja auch sinnvoll ist.
  • Beim Upload werden Daten in das Netz geladen. Das passiert am ehesten wenn eine E-Mail versendet wird, Daten auf eine Homepage oder auf einem Blog neu bereit gestellt werden oder Kommentare in Foren hinterlassen werden – um nur einige Beispiele zu nennen. Da der Upload nicht so viel genutzt wird wie der Download sind also die Geschwindigkeiten unterschiedlich, das heißt sie sind nicht synchron – also gleich, sondern asynchron – nämlich unterschiedlich vereinfacht ausgedrückt.

Was ist ADSL2+?

  • ADSL2+ ist eine so genannte Hybridlösung. Das heißt hier treffen physikalisch Kupfer- und Glasfaserkabel aufeinander. Es ist nich so wirklich das eine und auch nicht so wirklich das andere – es ist ein Hybrid.
  • Im ADSL2+ Bereich beträgt die maximale Geschwindigkeit 18.000 Kbit/s. Diese ergibt sich aus dem Kupferkabel mit 16.000 Kbit/s (16 MB) und aus dem Anteil des Glasfaserkabels mit zusätzlichen 2.000 Kbit/s (2 MB). ADSL2+ heißt vereinfacht gesagt: ADSL mit der maximalen Bandbreite von 16 MB und einer Zugabe von 2 MB aus dem Glasfaserkabel ergibt immer 18 MB.

Was ist DSL-RAM?

  • DSL-RAM: In manchen Regionen ist der Ausbau des DSL-Netzes aus verschiedenen Gründen noch nicht weiter voran geschritten. Die DSL-RAM-Technologie ist am häufigsten in Gebieten anzutreffen, wo niedrige DSL-Geschwindigkeiten an der Tagesordnung sind.
  • Hier kommt nun die sogenannte RAM-Technologie zum Tragen. Das heißt es werden an der vorhandenen Technik einige Veränderungen vorgenommen, so dass ein Nutzer nicht mehr auf DSL 384 oder DSL 768 festgelegt ist, sondern es wird ein Breitbandkorridor eingerichtet dessen Geschwindigkeit zwischen zwei Werten festgelegt ist.
  • Mal angenommen es wird in so einer Region umgebaut auf DSL 2000 RAM. Dann bedeutet das für den Internetnutzer, der vorher nie mehr als 384 Kbit/s zur Verfügung hatte, dass er zu bestimmten Zeiten mit einer maximalen Geschwindigkeit von 2000 Kbit/s surfen kann. Diese Geschwindigkeit wird aber nicht gewährleistet, sondern sie steht lediglich so lange zur Verfügung, so lange nur wenige Nutzer im Netz unterwegs sind. Vereinfacht gesagt bedeutet DSL-RAM: Viele Nutzer im Internet – weniger Geschwindigkeit. Wenige Nutzer im Internet – höhere Geschwindigkeit durch eine bestimmte Technologie.

Was ist VDSL?

  • VDSL: Im VDSL-Bereich gehen die Geschwindigkeiten ab 25.000 Kbit/s los und enden bei 50.000 Kbit/s.
  • VDSL wird zum größten Teil über Glasfaserkabel realisiert, das letzte „Stück“ ist trotzdem Kupferkabel.
  • Wenn VDSL ausgebaut wird, dann ist die Rede vom so genannten Outdoor-DSLAM. Es gibt nur relativ wenige VDSL-Anschlüsse, die über einen so genannten Indoor-DSLAM bereitgestellt werden können.
  • Ein Indoor-DSLAM ist ein „Raum“ mit einem Schaltschrank, in dem sich die DSL-Ports befinden. Ähnlich wie in einem Computer werden in den Schaltschrank so genannte Karten gesteckt auf denen sich die verschiedenen Ports befinden. Der Port ist vereinfacht ausgedrückt eine Steckverbindung, wo ein Telefonanschluss mit dem DSL-Netz verbunden wird.
  • Bei den Indoor-DSLAMs handelt es sich meist um große Gebäude mit riesigen Schaltzentralen. Da diese Gebäude feststehend sind, können nur Internetnutzer in unmittelbarer Nähe mit VDSL versorgt werden.
  • VDSL wird immer weiter ausgebaut. Das heißt die Schaltzentralen werden von den „fernen Gebäuden“ auf die Straße gebracht. Überall wo VDSL ausgebaut wurde, stehen neben den „normalen Schaltschränken“ viel größere Schaltschränke auf der Straße. Sie wurden von innen nach außen verlegt und werden deshalb Outdoor-DSLAM genannt.
  • Mit dieser Methode gelangen die Haushalte wieder näher an die Schaltzentralen und können ebenso mit VDSL versorgt werden.

Was ist FTTH?

  • FTTH steht für Fiber to the Home oder zu deutsch: Glasfaserkabel bis ins Haus. FTTH ist das neue Giganetz, was derzeit ausgebaut wird. Das Kupferkabel gehört bei dieser Technologie der Vergangenheit an.
  • Im FTTH-Bereich gehen die Geschwindigkeiten ab 100.000 kibt/s los und enden derzeit bei 200.000 Kbit/s. Das Ende der Fahnenstange ist hier noch lange nicht erreicht.
  • Der Datentransfer wird bei Fiber to the Home über spezielle Daten- und Internetprotokolle geführt. Dies ist auch im VDSL-Bereich der Fall. Für FTTH-Anschlüsse werden Fiber-Router benötigt. Ein VDSL-Router hat hier keine Chance mehr.
  • Der FTTH-Bereich eröffnet natürlich völlig neue Möglichkeiten für Internetnutzer. Auch der TV-Bereich über Kabel wird von dieser Technologie stark profitieren.

Wie funktioniert LTE bei Festnetzanschlüssen?

  • LTE ist das neue Funknetz. Im Funkbereich werden hier maximal 100 MB (100.000 Kbit/s) Datenübertragungsgeschwindigkeit bereitgestellt.
  • Für Festnetzanschlüsse variieren die Datengeschwindigkeiten zwischen DSL 16.000 und VDSL 50 (50.000 Kbit/s) was einem VDSL-Anschluss gleich kommt.
  • Bei via Funk-Tarifen im Festnetz wird das Telefon über die normale Telefondose betrieben. Für den Internetzugang ist ein LTE-Router notwendig, der sich per SIM-Karte mit einer in der Nähe befindlichen Funkzelle verbindet und so den Internetzugang herstellt.
  • Anders als bei herkömmlichen Funk-Tarifen ist der Router an diese Funkzelle vor Ort gebunden. Es ist daher nicht möglich den Router mit auf Reisen zu nehmen und irgendwo online zu gehen. Das funktioniert in diesem Fall nicht.
  • LTE in Verbindung mit einem Festnetzanschluss ist ein gute Alternative, wenn der Anschluss nicht im DSL-Ausbaugebiet liegt und eine schnellere Verbindung gewünscht wird.
  • Allerdings ist das Datenvolumen auch im Festnetzbereich beschränkt. Es werden verschiedene Tarife angeboten, die mit einem Volumen von derzeit 10 GB, 15 GB oder 30 GB daher kommen. Entsprechend unterschiedlich fällt für diese Tarife die Grundgebühr aus.

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