Welche Vor- und Nachteile hat ein IP-Anschluss der Telekom für den Kunden?

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Der IP-Anschluss der Telekom löst die herkömmlichen Festnetzanschlüsse endgültig ab. ISDN und analoge Telefonanschlüsse werden nicht mehr weiter entwickelt und vermarktet. Der IP-Anschluss ist die neue Generation und bietet den Kunden zahlreiche neue Möglichkeiten. Doch welche Vorteile und welche Nachteile bringt ein wechsel?

Was heißt „IP-Anschluss“ bei der Telekom?

  • Ein IP-Anschluss ist ein reiner DSL Anschluss. IP steht für Internet Protokoll und bedeutet, dass die Telefonie über die DSL Leitung geführt wird. Für den Internetzugang und für die Telefonie werden verschiedene Internetprotokolle verwendet.
  • Es gibt bei der Telekom verschiedene Technologien, die unter anderem als Annex B und Annex J bezeichnet werden. Diese Technologien erfordern entsprechende DSL Geräte.

Voraussetzungen für einen Telekom IP-Anschluss

  • Der IP-Anschluss setzt einen Internetzugang voraus mit entsprechender DSL Bandbreite (DSL Geschwindigkeit). Ist die Bandbreite zu gering, können nicht genug Daten hin und her transportiert werden. Die DSL Geschwindigkeit würde absinken und die Telefonie zusammenbrechen. Somit wäre die Qualität nicht mehr gewährleistet.
  • Für einen IP-Anschluss sind bestimmte Router erforderlich. Am besten eignen sich die angebotenen Speedports der Telekom.
  • Kunden, die von ISDN auf IP wechseln und eine Telefonanlage im Bestand haben, können diese mit einem speziellen Router weiter nutzen. Der Router muss über einen so genannten S0-Bus verfügen.
  • Als S0-Bus wird die ISDN-Schnittstelle im Router bezeichnet. Der S0-Bus stellt den ISDN-Port (Steckverbindung) für die Telefonanlage zur Verfügung.

Welche Vorteile hat ein IP-Anschluss der Telekom?

  • Bei einem IP-Anschluss fällt der „Festnetzanteil“ weg. Diese Ressource kann für die DSL Bandbreite genutzt werden. Oftmals sind dadurch bei IP-Anschlüssen höhere DSL Geschwindigkeiten möglich.
  • Ein IP-Anschluss bringt standardmäßig drei Telefonnummern mit. Wer mehrere Telefongeräte nutzen möchte kann bis zu 10 Telefonnummern insgesamt bekommen.
  • Einen IP-Anschluss mit nur einer Rufnummer gibt es nicht. Es würde auch nichts an der Höhe der Grundgebühr ändern, wenn auf ein oder zwei Rufnummern verzichtet wird.
  • Bei einem IP-Anschluss können zwei Telefonate gleichzeitig geführt werden oder während eines Telefonates zusätzlich ein Fax empfangen werden.
  • Neben den beiden Telefonaten kann natürlich ebenso das Internet genutzt werden. Wer Entertain in seinem Produktportfolio hat, kann dabei natürlich auch noch Fernsehen gucken.
  • Für jede einzelne Rufnummer kann eine T-Net Box aktiviert werden. Eine T-Net Box ist ein virtueller Anrufbeantworter der Telekom, den jeder Kunde nutzen kann. Das spart zusätzliche Kosten. Bei einem ISDN Anschluss kann beispielsweise nur eine T-Net Box für alle Rufnummern aktiviert werden.
  • Am IP-Anschluss kann jeder Kunde individuelle Sperren einrichten. Das heißt wenn beispielsweise Kinder im Haushalt sind, die gerne mal ihre Freunde auf dem Handy anrufen, dann kann das ein echter Kostenfaktor werden. Am IP-Anschluss können die Handynummern nach Lust und Laune gesperrt und entsperrt werden. Natürlich können auch Sperren für 0900-er Nummern usw. eingerichtet werden.
  • Diese Art von Sperren können bei ISDN und analogen Telefonanschlüssen nicht durch den Kunden selbst veranlasst werden. Der Auftrag muss durch die Telekom ausgeführt werden. Das kostet meist Zeit und oft auch Geld.
  • Für einen IP-Anschluss wird nicht unbedingt ein Festnetz Telefon benötigt. Wer ein Smartphone besitzt, kann dieses auch am Festnetz nutzen. Die Telekom bietet dafür die Home Talk App an. Diese App einfach auf das Smartphone laden, mit dem Router synchronisieren, Einstellungen anpassen und fertig.
  • Befindet sich der Kunde nicht mehr in der Reichweite des Routers und bekommt einen Anruf, wird dieser als SMS an das Smartphone gesendet. Spricht jemand auf den Anrufbeantworter wird diese Aufnahme ebenfalls als SMS versendet. Eine Anrufweiterschaltung erübrigt sich damit in den meisten Fällen, was wiederum Kosten spart.
  • Der IP-Anschluss bringt ein Telefoniecenter mit. In dem Telefoniecenter können sämtliche Einstellungen für den gesamten Anschluss vorgenommen werden.
  • Im Kundencenter kann der Telekomanschluss im vollem Umfang verwaltet werden. Hier können Abos ein- und ausgebucht, die Rechnungen eingesehen, Tarifwechsel vorgenommen, die Bankverbindung geändert, E-Mail Adressen eingerichtet werden und vieles mehr.
  • Ein IP-Anschluss beendet endlich das Kabelkuddelmuddel. Er benötigt rein technisch nur noch einen DSL-Router, der direkt mit der Telefondose verbunden wird und weiter nichts. Für die Telefonie können Smartphones oder Speedphones eingesetzt werden. Wichtig ist, dass der DSL-Router für den IP-Anschluss geeignet ist.
  • Neue DSL-Router verfügen über den so genannten DECT-Standard. Mit dieser Funktechnik in den Routern können Speedphones kabellos verbunden werden. Ein Speedphone ist ein Telefon, dass ebenfalls über einen DECT-Standard verfügt. Es ist so zu sagen ein „funkfähiges“ Telefon. Es hat nur noch einen Stromstecker und ist nicht mehr an die Telefondose oder ähnlichem gebunden. Über den DECT-Standard wird das Telefon per Funk mit dem Router verbunden und kann auch in einem anderem Raum oder auf einer anderen Etage stehen.
  • Natürlich können auch PCs per W-LAN oder mit Kabel an dem Router angeschlossen werden. Wer auf sein bisheriges Telefon nicht verzichten möchte, findet im Router ebenso Steckverbindungen für analoge Telefone und kann diese weiter nutzen. Für den Anschluss von ISDN-Telefonen wird wie bereits schon erwähnt ein Spezialrouter benötigt.
  • Die Speedport Router können bei der Telekom gekauft oder gemietet werden. Wer sich für die Miete entscheidet, hat so lange Gewährleistung auf das Gerät, wie er es mietet. Geht das Gerät kaputt, wird es kostenlos ausgetauscht. Bei Kaufgeräten beträgt die Gewährleistungsfrist zwei Jahre. Geht der Router durch einen Überspannungsschaden kaputt, was beispielsweise bei Gewitter keine Seltenheit ist, tritt die Gewährleistung nicht in Kraft. Dieses Risiko muss bei Kaufgeräten über eine Versicherung abgesichert werden. Mietgeräte werden auch in diesem Fall kostenlos ausgetauscht.
  • Bestimmte Speedphones werden ebenfalls von der Telekom als Mietgeräte angeboten. Mietgeräte kann jeder mieten, auch wenn er kein Telekomkunde ist. So hat jeder die Möglichkeit an einem IP-Anschluss die neuesten technischen Geräte zu nutzen.
  • Ein Splitter wird in den meisten Fällen nicht mehr benötigt.
  • Der NTBA von ISDN-Anschlüssen muss auf jeden Fall beim Wechsel auf IP entfernt werden.

Welche Nachteile hat ein IP-Anschluss der Telekom?

  • Da die Telefonie über den DSL-Router geführt wird, muss dieser immer am Stromnetz angeschlossen sein, ansonsten funktioniert die Telefonie nicht.
  • Bei Stromausfall ist keine Telefonie mehr möglich. Bei Festnetzanschlüssen kann auch ohne Strom telefoniert werden, so lange ein schnurgebundenes Telefon ohne Display angeschlossen ist wie beispielsweise das gute alte Wählscheibentelefon.
  • Wenn die DSL Leitung gestört ist, fällt auch die Telefonie aus.
  • Ist der Router defekt geht gar nichts mehr.

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