Unterschied: Grüner und schwarzer Tee? Wirkung, Verarbeitung, Koffein uvm.

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Trinker von grünem und schwarzem Tee stehen sich mitunter in verfeindeten Lagern gegenüber. Jeder schwört auf seinen Tee, schließlich ist der ja schonender, gesünder und sowieso einfach besser. Wo genau liegen denn aber die Unterschiede von grünem und schwarzem Tee? Wie sieht die richtige Zubereitung aus und welcher hat denn jetzt mehr Koffein?

Grüner Tee Vs. schwarzer Tee: Die Verarbeitung macht den Unterschied!

  • Die Blätter für beide Teesorten – grün und auch schwarz – stammen von der selben Teepflanze (Camellia sinensis). Erst durch die unterschiedliche Verarbeitung nach dem Pflücken entstehen charakteristische Farbe und Geschmack.
  • Grüner Tee wird nach dem Pflücken nur getrocknet – allerdings sehr vorsichtig und schonend. Nur ein kurzes Rösten oder Dämpfen verhindert die Fermentation. Deshalb bleiben die Farbe und die meisten Wirkstoffe der frischen Blätter im Tee enthalten. Nach dem Trocknen werden die Blätter noch vorsichtig gerollt, um das Teeblatt für die Weiterverarbeitung geschmeidig zu machen.
  • Beim schwarzen Tee hingegen, werden die Blätter gleich nach dem Pflücken gerollt, um die ätherischen Öle freizusetzen. Anschließend werden die Blätter fermentiert, wodurch die typischen Öle und Aromen entstehen. Fermentation bedeutet, dass die Teeblätter in feuchter Umgebung gären und oxidieren, was Farbe, Geschmack und Inhaltstoffe des Tees verändert. Nach der Fermentation werden die Blätter noch getrocknet, um Geschmack und Inhaltsstoffe haltbar zu machen.

Die Inhaltsstoffe und Wirkung von Grün- sowie Schwarztee: Welche der beiden Teesorten ist gesünder?

  • Grüner Tee gilt allgemein als gesünder, da durch die schonende Herstellung weniger der gesunden Inhaltsstoffe zerstört werden. Vor allem die Catechine, die beim Schwarzen Tee durch die Fermentation zu Theaflavinen werden, bleiben im Grünen Tee erhalten. Catechinen werden verschiedene Wirkungen zugesprochen, unter anderem sollen sie Karies entgegenwirken, aber auch antioxidative und anticancerogene (also Krebserkrankungen vorbeugende) Wirkungen werden diskutiert.
  • Eine antioxidative Wirkung (besonders gegen „freie Radikale“, diese sind mitverantwortlich für Alterung und bestimmte Erkrankungen, wie z.B. Herz-Kreislauf Probleme) wurde aber auch den Theaflavinen, die nur durch die Fermentation entstehen, nachgewiesen, die nach einigen neuen Studien sogar stärker sind, als die der Catechine.
  • Grüner Tee enthält auch mehr Gerbstoffe (Tannine) als schwarzer Tee, weshalb er besonders bei Darmproblemen gerne eingesetzt wird. Tannine erzeugen auch den herben Geschmack des Grünen Tees, sie werden aber erst nach einer Ziehzeit von mehr als zwei Minuten freigesetzt.
  • Sowohl in Grünem als auch in Schwarzem Tee sind allerdings Flavonolglykoside enthalten. Diese Stoffgruppe wird als Schutzfaktor gegen Herzinfarkte und Schlaganfälle betrachtet. Sie werden durch die Fermentation kaum beeinträchtigt, wodurch der Gehalt in beiden Tees beinahe gleich groß ist.

Der Koffeingehalt: Ist im grünen Tee oder im schwarzen Tee mehr Koffein enthalten?

  • Koffein ist einer der wichtigsten Inhaltsstoffe von Grünem und Schwarzem Tee. „Teein“, wie Koffein im Tee früher genannt wurde, ist kein anderer Stoff, sondern ebenfalls Koffein – nur eben im Tee.
  • Der Koffeingehalt ist in beiden Tees ungefähr gleich, nämlich ungefähr 200-400 mg Koffein pro Liter. Allerdings ist auch der Koffeingehalt – wie der Gehalt aller anderen Stoffe – von anderen Faktoren wie Sorte, Aufgusstemperatur, Blattgröße oder Ziehzeit abhängig.
  • Bei Grüntee enthalten die japanischen Sorten Gyokuro und Sencha das meiste Koffein, während die stärkste Schwarzteesorte Darjeeling ist. Zum Vergleich: Im Kaffee sind etwa 800 mg und in Cola 100 mg Koffein pro Liter enthalten.

Die Zubereitung und Ziehzeiten von Grünem sowie Schwarzem Tee

  • Wie bei den meisten Tees verändert sich auch bei schwarzem und grünem Tee Wirkung und Geschmack je nach Ziehzeit, Wasserqualität und Temperatur des Aufgusses.
  • Schwarzen Tee sollte man mit kalkarmem Wasser zubereiten, das man fast kochend (ca. 90°C) verwenden kann, da schwarzer Tee einer der am wenigsten hitzeempfindlichen Tees ist.
  • Schwarzer Tee verändert seine Wirkung, je nach Ziehzeit, was aber auch je nach Sorte variieren kann. Als Faustregel: Möchte man eine anregende Wirkung erzielen, sollte man den Tee zwei bis drei Minuten ziehen lassen. Soll der Tee eher beruhigen, ist eine Ziehzeit von bis zu fünf Minuten nötig.
  • Grüntee ist da schon empfindlicher. Besonders mit zu heißen Aufgüssen ruiniert man den Tee schnell – Geschmack und Inhaltsstoffe verflüchtigen sich. Auch die Temperatur des Wassers schwankt stark zwischen den verschiedenen Sorten. Chinesische Grüntees etwa sollten mit 70-85°C warmem Wasser aufgegossen werden, während die sensiblen japanischen nur 60°C vertragen. Aber auch Grüntee entfaltet seinen Geschmack besser mit kalkarmem Wasser.
  • Auch hinsichtlich der Ziehzeit ist der Grüntee sehr viel sensibler. Bereits 20-30 Sekunden können hier den Unterschied machen. Grundsätzlich sollen Grüntees nicht länger als 2-3 Minuten ziehen – Ausnahmen sind Tees für therapeutische Zwecke. Grüntees können auch – im Unterschied zu Schwarzem Tee – öfter aufgegossen werden. Je nach Sorte zwei bis drei Mal.
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