Vom Chaos Profitieren – Der Brexit als Chance

0

Vom Chaos Profitieren – Der Brexit als Chance

Das britische Unterhaus steht sprichwörtlich in Flammen. Die Regierungspartei ist intern zerstritten und jetzt muss auf Verlangen des Regierungschefs Boris Johnson das ganze Parlament für fünf Wochen in Zwangspause – Eine Aktion, welche das oberste schottische Gericht nun für rechtswidrig erklärt hat. Der geplante Ausstieg des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union am 31. Oktober rückt in greifbare Nähe und alle Beteiligten auf beiden Seiten fragen sich: Deal, No-Deal, Verlängerung oder doch Verbleiben?

Ob und wie der Brexit letztendlich geschieht ist noch ungewiss, allerdings hat er schon seit der Volksabstimmung 2016 gravierende Spuren in den Finanzmärkten hinterlassen. Der britische Pfund (GBP) verlor deutlich an Wert gegenüber dem Euro, Anfang August fiel er auf sein neues Rekordtief von 1,067 €/GBP. Laut Expertenmeinung sei dies noch längst nicht die Grenze und besonders im Falle eines Brexits ohne Austrittsabkommen wäre eine Parität zwischen den beiden Währungen oder sogar ein stärkerer Euro als Pfund möglich.

Die Möglichkeiten des Devisenmarktes

Ein schwankender Wechselkurs von sonst sehr stabilen Währungspaaren kann genutzt werden, um gezielt zu investieren und innerhalb eines relativ kurzen Zeitraumes beachtliche Gewinne zu erzielen. Nach diesem Prinzip funktioniert der Devisen- bzw. Forex-Markt (Foreign Exchange), auf dem Währungen gegeneinander getauscht werden.

Wenn wie im konkreten Beispiel eine Währung stark gegenüber einer anderen abschwächt, kann diese zu ihrem Tiefpunkt in Massen angekauft werden. Sobald sich der Kurs entspannt und die schwache Währung wieder Fahrt aufnimmt, wird sie zurückgetauscht. Dies funktioniert natürlich nur unter der Annahme, dass es tatsächlich zu einer Entspannung kommt – Fällt der Kurs weiter, kann dies unter Umständen einen massiven Verlust bedeuten. Aber auch bei den ersten Anzeichen eines bevorstehenden Wertverlustes kann genau auf diesen gewettet werden.

Das Paradebeispiel – George Soros und der Schwarze Mittwoch

Der in Ungarn geborene Börsenspekulant George Soros schrieb Geschichte, als er 1992 insgesamt 15 Milliarden Dollar gegen den britischen Pfund wettete. Das Vereinigte Königreich kämpfte mit Konjunkturschwäche, musste jedoch unter Regie der EZB seine eigene Währung stabil gegenüber der deutschen Mark halten. Hierfür sah die Bank of England vor, den Leitzins zu senken, um Unternehmen zu stärkeren Investitionen zu bewegen und den Konsum der Verbraucher zu stimulieren. Das durfte jedoch nur die EZB, somit erkannten Experten, dass der Pfund sehr bald an Wert verlieren würde. Gewiefte Investoren wie Soros liehen sich Milliarden an Pfund und tauschten diese gegen die D-Mark. Damit schwächten sie den ohnehin schon schwachen Pfund noch mehr, denn schnell gab es ein Überangebot von Pfund und eine hohe Nachfrage an D-Mark. Letztendlich wurde dann am Tiefpunkt des Pfund-Wertes der Bestand an D-Mark zurückgetauscht. Mit diesem Prinzip verdiente Soros über eine Milliarde Dollar dazu.

Selber mit Devisen handeln

Der Devisenmarkt ist längst kein institutionelles Konstrukt mehr, in den nur eine ausgewählte Elite Einblick hat. Eine Vielzahl an Online-Brokern bieten es auch Privatleuten an, in Echtzeit mit Devisen zu handeln. Dabei bleibt das Prinzip genau wie im genannten Beispiel – Es wird der Wechselkurs beobachtet und wenn ein Trend wahrgenommen wird, kann entsprechend investiert werden. Dabei lassen sich Änderungen in Echtzeit verfolgen und Handeln auf dem Devisenmarkt ist jederzeit möglich – Die Börse schließt nie. Neben Web-Anwendungen gibt es auch Programme, die das Handeln erleichtern, als Beispiel dafür hier der Metatrader 4 Download.

Wie bei allen finanziellen Spekulationsgeschäften gilt auch für Devisen: Ein gewisses Risiko bleibt jederzeit bestehen. Nur wer sich gewissenhaft informiert und Investitionen rational tätigt, erfährt auch Erfolg.

Teilen.

Kommentar hinterlassen

/** * CONATIVE Content Cluster Tag für 387: seismart.de */