Das optische Highlight unseres Osterfestes sind die strahlend bunten Ostereier. Doch woher stammt diese Tradition innerhalb einer zutiefst christlich geprägten Feierlichkeit? Gab es bunte Ostereier schon früher? Wo und in welchen Regionen wurden die ersten bunten Ostereier gefunden?
Woher stammen die bunten Ostereier?
- Innerhalb der christlichen Tradition hat das Färben der Eier auch einen ganz praktischen Grund. Denn die Zeit vor Ostern galt als reglementierte Fastenzeit, auch das Essen von Eiern war verboten. Damit die kostbaren Nahrungsmittel nicht verdarben, wurden die Eier gekocht. Und damit die bereits so behandelten Eiern nicht mit den rohen Exemplaren verwechselt werden konnten, wurden sie eingefärbt. Dazu wurde die Farbe Rot verwendet, da sie für das heilige Blut des Sohnes Gottes stand.
- Das Ei symbolisiert schon seit Urzeiten das Leben, die Fruchtbarkeit und den Kosmos. Dabei stand die harte Schale immer für den Schutz des beginnenden Lebens. In vielen Kulturen, die eine längere Geschichte besitzen, als das Christentum, wurde bereits der Brauch gepflegt, die Eier zu Beginn des Frühjahres zu färben, zu bemalen oder auf eine andere Art zu verzieren.
- In der chinesischen Kultur war es bereits vor 5.000 Jahren der Brauch, bemalte Eier zum Anlass des Frühlingsbeginns zu verschenken. Diese Gabe war ein Symbol für die Fruchtbarkeit, und auch die alten Ägypter und Germanen pflegten diese Tradition.
- In unseren Breitengraden wurden bei archäologischen Ausgrabungen nördlich der Alpen bemalte Gänseeier in einem römischen Grab gefunden. Diese Entdeckung wurde in Worms gemacht und gilt als der älteste Fund in unserer Region. Der Sinn dieser Grabbeigabe lag wohl darin, dem Verstorbenen ein Symbol für die Auferstehung mit auf den Weg zu geben.
- Schon in seinen Anfängen übernahm die christliche Gemeinschaft die alte Symbolik des Eies und kombinierte sie mit der besonderen Bedeutung der Auferstehung Jesu.
- Ab dem 16. Jahrhundert wurde den Kindern erzählt, dass der Hase den lieben Kindern bunte Eier zu Ostern bringt. Damit war die Tradition der Eiersuche erfunden.
- Die Symbolik der einzelnen Ostereierfarben ist heute fast in Vergessenheit geraten. Wie schon erwähnt, steht die Farbe Rot für das Opferblut Christi, aber sie ist auch ein Zeichen für die Lebensfreude, die Liebe und die Lebensenergie. Ein grünes Osterei ist ein Zeichen für die Hoffnung, die Natur, der Jugend und der Unschuld. Die Farbe Blau ist eher negativ besetzt, sie soll die Kälte und das Unglück symbolisieren. Die Sonne, das Licht und die Hoffnung sind die Sinnbilder für gelbe Ostereier. Und das schlichte Weiß ist der Farbton für die Reinheit.
- Auch den Mustern und Bildern auf den bunten Ostereiern kommt eine besondere Bedeutung zu. Hier stehen die aufgemalten Tropfen oder Punkte für die Tränen der Gottesmutter Maria. Ein Dreieck symbolisiert die geistliche Dreieinigkeit. Wellen sind das Zeichen für Wasser, welches in der christlichen Theologie ja auch für den Heiligen Geist steht. Die Endloslinien symbolisieren die Auferstehung und damit das ewige Leben. Gemalte Pflanzen und Tiere stehen stellvertretend für die Natur, das Leben und die Gesundheit.
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