Warum ist Alkohol schädlich? Was verursacht Alkohol in unserem Körper?

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Schon geringe Mengen Alkohol schädigen den Körper nachhaltig, vor allem bei regelmäßigem Konsum. Die empfohlene Höchstmenge liegt bei Bier bei einem halben Liter für Männer und einem Viertelliter für Frauen. Wein sollten Männer nicht mehr als einen Viertelliter und Frauen nicht mehr als einen Achtelliter trinken.

Warum ist Alkohol so schädlich?

  • Alkohol stört den Schlaf: Der Alkohol stört die REM-Phasen des Schlafs. Vor allem in der zweiten Nachthälfte schläft man unruhig und wacht häufiger auf.
  • Alkohol schwächt das Immunsystem: Alkohol hemmt die Freisetzung des Botenstoffs Interferon. Interferon wird von den menschlichen Zellen selbst gebildet und wirkt gegen Viren und Tumorzellen. Zudem aktiviert das Protein Interferon das Immunsystem bei Angriffen.
  • Auch die im Blut vorhandenen Monozyten reduzieren sich durch Alkoholkonsum um drei Viertel. Die Monozyten sind an der Bildung des schützenden Interferons beteiligt. Zudem zerstören sie selbst körperfremde, schädliche Stoffe und aktivieren ebenfalls das Immunsystem.
  • Alkohol steigert das Krebsrisiko: Schon ein einziges alkoholisches Getränk am Tag steigert das Krebsrisiko. Die Tumore entstehen dabei nicht nur im Mund, im Rachenraum, in der Speiseröhre und im Darm, sondern können überall im Körper auftreten. Wie genau der Alkohol die Krebsentstehung beeinflusst, ist noch unklar. Vor allem verschiedene Abbau-Produkte des Alkohols sollen sich ungünstig auf die Entstehung von Krebszellen auswirken, wie das reaktionsfreudige Acetaldehyd.
  • Alkohol schädigt die Leber: Alkohol wird durch das Enzym Alkoholdehydrogenase in den Leberzellen abgebaut. Bei zu hohem Alkoholkonsum wird in den Leberzellen zu viel Sauerstoff verbraucht. Der Abbaustoff Acetaldehyd führt zu zusätzlichen Zellschäden. Dies führt zu Funktionsstörungen der Stoffwechselvorgänge in der Leber.
  • Die Nahrungsfette können nicht mehr richtig abgebaut werden, lagern sich in den Zellen ab und führen zu einer Fettleber. Alkoholkonsum schädigt die Leberzellen auch indirekt. Er schädigt die Abwehrkräfte im Darm und fördert so die Produktion von Entzündungs-Stoffen in der Leber.
  • Alkohol schädigt das Gehirn: Schon nach zwei Minuten binden sich die Alkoholmoleküle an Rezeptoren im Gehirn und verändern die Impulsübertragung zwischen den Nervenzellen. Verantwortlich für die Schädigung der Nervenzellen und des zentralen Nervensystems ist die Einlagerung des Ethanols. Diese führt zu einer Hemmung der Reizübertragung, die den Gleichgewichtssinn, die Muskelkontrolle und das Sehvermögen beeinträchtigt.
  • Alkohol wirkt zuerst zu einer Sensitivitätssteigerung, bei einer höheren Dosis allerdings zur Enthemmung, zu aggressivem Verhalten und zu Erinnerungslücken. Die komplexe Wirkung des Ethanols führt bis hin zum Zelltod von Gehirnzellen. Mit jedem Rausch sterben 20.000 bis 30.000 Nervenzellen. Alkohol schädigt außerdem die Blut-Hirn-Schranke.
  • Alkohol schädigt den Magen: Regelmäßiger Alkoholkonsum kann sehr schnell den Magen schädigen. Eine chronische Magenschleimhautentzündung stellt sich schnell ein. Dazu führen bereits die circa fünf Prozent des Alkohols, die bereits im Magen abgebaut werden und gar nicht erst in die Leber gelangen. Sie schädigen die schützende Magenschleimhaut. So kann auch ein Magengeschwür und Magenkrebs entstehen.
  • Alkohol schadet der Potenz: Bereits eine Promillegehalt von rund 0,5 Promille beeinträchtigt die Potenz (ein bis zwei Bier), ab einer Promille kann die Erektionsfähigkeit komplett aufgehoben sein.
  • Die Schädigung der Leber und die Störung der zentralen Steuersysteme im Gehirn bewirken, dass Östrogene nicht mehr richtig abgebaut werden. Dies führt zu einem Überschuss an Östrogenen und einem Mangel an Testosteron. Testosteron aber ist für die Reizübertragung an die die Schwellkörper und die Entspannung der Schwellkörpermuskulatur, die die Erektion herbeiführen, mit verantwortlich.
  • Zudem fördert der Konsum von Alkohol die Produktion des Hormons Prolaktin. Dieses bewirkt, dass sich die Schwellkörpermuskulatur zusammenzieht.
  • Alkohol macht dick: Alkohol hat einen Brennwert von 7,1 Kilokalorien (kcal) pro Gramm. Zum Vergleich: Eiweiß und Kohlenhydraten schlagen mit jeweils 4,1 kcal pro Gramm zu Buche. Wein macht dicker als Bier, und Cocktails gelten als wahre Kalorienbomben – vor allem mit Sahne.
  • Außerdem regt Alkohol die Insulinausschüttung an. Zucker wird in den Fettzellen gebunkert, und die entstehende Unterzuckerung führt zu vermehrtem Essen.
  • Alkohol macht Kopfschmerzen: Der Alkohol beeinträchtigt die Steuerung der Nieren- und Blasenfunktion, man muss öfter zur Toilette. Der Flüssigkeitsentzug führt zu Kopfschmerzen. Grund dafür ist, dass der Alkohol die Ausschüttung des Hormons Vasopressin hemmt.
  • Vasopressin sorgt dafür, dass die Nieren nicht zu viel Wasser ausscheiden. Die vermehrte Wasserausscheidung führt zum Verlust wichtiger Elektrolyte wie Magnesium, Kalium, Natrium und Kalzium. Will man einen Kater verhindern, ist das einfachste Rezept also, zum Alkohol mindestens ebenso viel Wasser zu trinken, am besten versetzt mit Kalzium.
  • Auch die Qualität und Reinheit des Alkohols spielt eine Rolle. Wodka verursacht am wenigsten Kopfschmerzen, da er wenige Begleitstoffe hat. Der Fusel-Alkohol Methanol ist in jedem alkoholischen Getränk enthalten, allerdings in unterschiedlicher Konzentration. Seine beiden Abbauprodukte, Formaldehyd und Ameisensäure, sind giftig. Sie verursachen schon in kleiner Dosis Übelkeit und vermindern die Herzleistung.

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