Alles über Gicht! Hauptgefahr: Harnsäure! Wie und warum senken?

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Ist die Ausscheidung der Harnsäure durch die Niere gestört und die körpereigene Harnsäure-Produktion zu hoch, folgt eine übermäßige Produktion von sogenannten Uraten. Urate sind die Salze der Harnsäure. Sie lagern sich in den Gelenken und im Gewebe ab. Die abgelagerten Salze können im Körper Schmerzen und Entzündungen verursachen.

Anzeichen und Symptome von Gicht: Erhöhte Harnsäure kann zu Gicht führen!

  • Führen diese, in der Einleitung genannten, Ablagerungen von Salzen zu schmerzen und ggf. sogar zu Funktionsstörungen und Schädigungen von Organe nennt man diese Krankheit: Gicht!
  • Gelenkbeschwerden stehen immer im Vordergrund, die Nieren können ebenfalls geschädigt werden.
  • Männer im Alter von 20 bis 60 Jahren erkranken im Verhältnis 1:20 häufiger als Frauen.
  • Die Gichterkrankung wird als Anlage vererbt, kommt oft erst durch Überernährung, Alkoholmißbrauch oder zuviel Fleischverzehr zum Ausbruch oder tritt als Nebenerscheinung einer Krebserkrankung auf.

Führt erhöhte Harnsäure zwangsläufig zu Gicht?

  • Nicht jeder, dessen Harnsäurespiegel erhöht ist, erkrankt an Gicht. Bis heute ist es ein Rätsel, warum manche Menschen mit erhöhter Harnsäure keine Beschwerden haben und andere unter schmerzhaften Gichtanfällen leiden.
  • Die Anzeichen sind starke Schmerzen und Schwellungen in den Gelenken. Oft sind zuerst die großen Zehen betroffen, aber auch die Fingergelenke können geschädigt werden. Die Haut über dem schmerzenden Gelenk ist teigig geschwollen und gerötet. Ein Gichtanfall wird oft von Fieber begleitet. Zwischen den Anfällen liegen beschwerdefreie Intervalle von Monaten und Jahren.
  • Schmerzanfälle können einerseits durch zu viel Alkohol und reichhaltige Mahlzeiten verursacht werden, andererseits sind auch harnstreibende Medikamente ernste Risikofaktoren. Manchmal wird ein Gichtanfall auch ohne erkennbaren Grund ausgelöst. Gichtpatienten haben meistens eins gemeinsam: Sie sind übergewichtig.
  • Unbehandelt dauern Schmerzattacken bis zu acht Tagen. Wird die Gicht nicht behandelt, bilden sich aus harnsauren Salzen schmerzende Gichtknoten vor allem in den Gelenken.

Wie kann man Gicht vorbeugen? Welche Harnsäurewerte sind normal?

  • Die Gicht-Diagnose wird durch den Befund eines zu hohen Blutharnsäurespiegels erhärtet.
  • Der normale Harnsäure-Wert für Männer ist 3,4 bis 7,0 mg/100 ml, für Frauen 2,4 bis 5,7 mg/100 ml.
  • Bei Gichtkranken steigt der Harnsäurespiegel bis auf 10 mg/100 ml.
  • Wer gefährdet ist, sollte seinen Harnsäurespiegel unter 6 mg/100 ml halten.

Der Verlauf von Gicht

  • Die Gicht verläuft in drei Stadien:
  • Stadium 1: Harnsäure im Blut erhöht, verursacht keine Beschwerden.
  • Stadium 2: Gichtanfälle mit schmerzfreien Intervallen.
  • Stadium 3: Chronische Phase mit Gichtknoten und Nierenbeschwerden.

Die genauen Ursachen von Gicht?

  • Die genauen Ursachen der Erkrankung sind nicht bekannt.
  • Wer unter Gicht leidet, ist nicht in der Lage, harnsaure Salze auszuscheiden. Dieser Zustand wird vererbt.
  • Gichtanfälle können durch Arzneien ausgelöst werden, die harntreibend sind. Besonders zu nennen sind hier Medikamenten die zur Behandlung von hohem Blutdruck und Herzschwäche eingesetzt werden.

Wie kann man den die Harnsäure senken? Was kann man gegen Gichtanfälle unternehmen? Was kann / wird der Artzt tun?

  • Der Arzt bestimmt durch Blutabnahme den Harnsäurespiegel.
  • Mit einer Röntgenaufnahme macht er sich ein Bild der geschädigten Gelenke.
  • Für den Fall eines Schmerzanfalls verschreibt er ein entzündungshemmendes Medikament, das in dem Moment eingenommen werden soll, wennn die Schmerzen beginnen, die dann nach zwei bis drei Tagen abgeklungen sein sollten.
  • Ist der Harnsäurespiegel dauerhaft zu hoch, wird er ein Mittel verordnen, dass den Spiegel langfristig auf den Normalwert senken wird.
  • Der Arzt wird auch den Lebenswandel beurteilen und Tipps geben, damit sich das Leiden nicht verschlimmert. Vermutlich wird er raten, Sport zu treiben, wenig Alkohol zu trinken und mit dem Verzehr von Fleisch und Innereien sparsam umzugehen.

Wie kann man selbst Gicht vorbeugen?

  • Purin ist ein Stoff, den der Körper braucht, um Körperzellen aufzubauen. Wird Purin abgebaut, entsteht Harnsäure. Wer mit seiner Ernährung die Harnsäure reduzieren will, muss auf Nahrungsmittel mit wenig Purin achten, wie Tomaten, Kartoffeln, Obst, Kohl, Krautsorten, Vollkornbrot und fettarme Milchprodukte. Experten empfehlen nur 100 Gramm Fleisch oder Fisch pro Tag. Als Getränke werden Wasser, verdünnte Säfte und Tee ohne Zucker angeraten. Bier fördert durch seinen hohen Puringehalt die Produktion der Harnsäure und kommt als Getränk nicht infrage. Vermieden werden sollen auch alle Lebensmittel, die zu fett sind.
  • Eine weitere Vorbeugungsmaßnahme ist, immer ein Gegenmittel für die Schmerzanfälle bei sich zu haben, auch unterwegs oder im Urlaub.
  • Wer Langzeitmedikamente bekommt, um den Harnsäurespiegel zu senken, sollte sie unbedingt zuverlässig einnehmen, sonst wirken sie nicht.

Heilungsaussichten von Gicht?

  • Schwere Komplikationen können vermieden werden, wenn die verordneten Medikamente regelmäßig eingenommen werden.
  • Zusätzlich sollten Gichtkranke auf ihr Gewicht achten und Sport treiben.
  • Schmerzattacken werden erfahrungsgemäß mit zunehmendem Alter weniger.
  • Komplikationen entstehen, wenn sich Schmerzanfälle ständig wiederholen und die Gelenke schädigen.
  • Besorgniserregend ist es, wenn die harnsauren Salze Nierensteine bilden, die Schmerzen auslösen und die Nieren schwächen. Gesundes Nierengewebe wird dann durch kleine Kristalle, die sich im Gewebe einlagern, zerstört. Die Folge davon ist zu hoher Blutdruck und Herzschwäche. Die Medikamente dagegen können jedoch zu einem Teufelskreis führen und weitere Anfälle auslösen (siehe weiter oben: Ursachen).

Was geschieht wenn man Gicht nicht behandelt? Bzw. den Harnsäurewert nicht senkt?

  • Wer einen zu hohen Harnsäurespiegel hat und die Schmerzen eines Gichtanfalls erdulden musste, kann mitunter über eine lange Zeit danach wieder schmerzfrei sein.
  • Ohne Behandlung kommen die Anfälle dann allerdings nach Jahren wieder, halten an und schädigen die Gelenke tiefgreifend. Es entstehen unschöne Verkrümmungen an den Händen und Füßen, die nicht mehr heilen.
  • Zudem löst Gicht Unbehandelt ebenso schwere Nierenschäden aus. Jeder, der die Veranlagung zu erhöhter Harnsäure hat, sollte sich somit auch ohne Beschwerden regelmäßig ärztlich untersuchen lassen.

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