Oxytocin: Männer treu machen? Erhöht das soziale Verhalten? Potenzmittel?

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Oxytocin ist ein Hormon welches der Körper der Frau bei einer Geburt herstellt. Die Verbindung wurde 1906 entdeckt. Die Herstellung von Oxytocin gelang erstmals 1953, bescherte den Wissenschaftlern zwei Jahre später den Nobelpreis für Chemie und belegt damit die Bedeutung, die diesem Stoff schon sehr früh zugestanden wurde.

Wundermittel, Oxytocin: Noch nie gehört? Was bewirkt es?

  • Es soll Männer treu machen, das soziale verhalten beeinflussen, wird alsPotenz-Mittel gehandelt, entspannend wirken uvm. doch dazu im Artikel-Verlauf mehr!

Was ist Oxytocin überhaupt?

  • Das Hormon Oxytocin wird normal, in gewissen Situationen, von unserem Körper selbst hergestellt.
  • Oxytocin ist ein Neuropeptid, das heißt, eine Art kleines Eiweißmolekül, das als Botenstoff zwischen den Nervenzellen agiert. Es wird im Hypothalamus, einer Region des Zwischenhirns hergestellt.
  • Von der Hypophyse, auch Hirnanhangsdrüse genannt, wird die Freisetzung ins Blut reguliert.

In welchen Situationen produziert unser Körper Oxytocin?

  • Vor allem beim Geburtsprozesses produziert der weiblichen Körper Oxytocin, dies beschleunigt den Geburtsprozess.
  • Erkenntnisse belegen, dass die Ausschüttung von Oxytocin auch durch verschiedene und als angenehm empfundene Arten von Hautkontakt, z. B. bei zärtlichen Massagen, provoziert werden kann.
  • Laborexperimente an männlichen Tieren bewiesen, dass auch Männer dieses Hormon produzieren können. Die Tiere hatten etwa erhöhte Oxytocin Werte nach der Verabreichung von Viagra.
  • Aber auch ohne Viagra lässt sich der Anstieg des „Kuschelhormons“ bei Männern und Frauen initiieren, beispielsweise durch Sex. Oxytocin erhielt deshalb auch die Bezeichnung „Orgasmushormon“.

Wirkung von Oxytocin? Welche Effekte bzw. was bewirkt das „Kuschelhormon“ in unserem Körper?

  • Erste nachgewiesene Wirkung von Oxytocin ist die Beschleunigung des Geburtsprozesses. Intravenös wird es als „Wehentropf“ appliziert. Außerdem spielt es eine Rolle bei der Abgabe der Muttermilch aus den Brustdrüsen, sobald der Säugling an diesen saugt.
  • Das Interesse für diesen Stoff steigerte sich vehement, als man herausfand, dass es neben der Mutter-Kind-Beziehung auch das Verhältnis zwischen Geschlechtspartnern und allgemeine Interaktionen im sozialen Bereich zu beeinflussen vermag.
  • Oxytocin wird wegen seiner Fähigkeit, zwischenmenschliche Nähe und Bindungsverhalten zu fördern als „Kuschelhormon“ und auch als „Treuehormon“ bezeichnet.
  • Wegen dieser Wirkungen, die es auch bei Männern entfaltet, wird es vielfach in die Nähe von Potenzmitteln gebracht. Unterstützt wird diese Sicht durch Laborexperimente an männlichen Tieren (siehe: „Wann produziert unser Körper Oxytocin?“). Allerdings wird durch dieses Hormon eher das Bedürfnis nach körperlicher Nähe gefördert und nicht wirklich die Potenz.
  • Hohe Mengen an Oxytocin bzw. vom „Orgasmushormon“ wirken übrigensbei Männern ermüdend.
  • In einer renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift wurde 2005 von einem Experiment an Studenten berichtet, in dem nachgewiesen werden konnte, dass das Hormon das Vertrauen zu anderen Menschen erhöht.
  • Weitere Studien konnten belegen, dass sich unter Oxytocin Wirkung dasErkennen von Emotionen und allgemein das soziale Empfinden verbessert. Deshalb wurde Oxytocin Nasenspray auch bei psychischen Erkrankungen, wie Autismus, getestet.
  • Andere wissenschaftliche Studien konnten belegen, dass ein durch Nasenspray erhöhter Oxytocin Spiegel bei Ehepartnern während der Diskussion kontroverser Themen beruhigend und de-eskalierend wirkt.
  • Weitere Effekte, wie etwa die Stressregulierung, wurden über dieblutdrucksenkende Wirkung und die Fähigkeit vom Oxytocin, den Cortisol-Spiegel zu verringern, erklärt.

Beweise bzw. Studien zu der Oxytocin-Wirkung? Woher stammen diese Behauptungen?

  • Als erstes sei an dieser Stelle gesagt: Oxytocin hat offensichtlich nicht nur Positive Wirkungen! Die ständig steigende Zahl der Studien Oxytocin über fördert inzwischen auch immer mehr bedenkliche Aspekte zutage. Danach sind die zunächst publizierten Ergebnisse nicht mehr so eindeutig. Wobei, je nach Sichtweise und Anwendungsgebiet, „positive“ und „negativ“ selbstverständlich unterschiedlich definiert werden können.

„Positive“ Studienergebnisse

  • Im Tierexperiment, bei den Bergwühlmäusen, konnte man bei einer gezielten Anhebung des Oxytocin Spiegels eine Veränderung des Treueverhaltens feststellen: Die Mäuse blieben treu.
  • Dieser Befund und die beim Menschen unter Oxytocin gefundene Intensivierung der zwischenmenschlichen Beziehungen nähren die Hoffnung auf einen Einsatz als „Treue-Medikament“.
  • Um diese Wirkung zu untersuchen, wurde in einem Versuch, einigen Männern ein Oxytocin Nasenspray oder und einigen ein Placebo verabreicht. Beide Gruppen sollten nun den optimalen Abstand zu einer attraktiven fremden Frau bestimmen. Im Ergebnis wählten Männer, die eine Beziehung unterhielten, unter der Hormonwirkung eine deutlich größere Distanz. Dieses Resultat war zunächst irritierend, da das Hormon bis dahin nur als Kontakt fördernd eingestuft wurde.
  • Andere wissenschaftliche Studien konnten belegen, dass ein durch Nasenspray erhöhter Oxytocin Spiegel bei Ehepartnern während der Diskussion kontroverser Themen beruhigend und de-eskalierend wirkte.

„Negative“ Studienergebnisse

  • Es Hinweise, dass das Hormon in manchen Fällen auch antisoziales Verhalten verstärkte, so dass einige Wissenschaftler von einem ambivalenten Medikament sprechen. So scheint es, dass bestehende Bindungen gestärkt werden, jedoch auf Kosten von Außenstehenden.
  • Bei sehr ängstlichen Menschen könnte das stärkere Empfinden für soziale Signale eine unerwünschte Begleiterscheinung hervorrufen, da sie nun noch wachsamer werden und damit ihre Ängste noch schüren.
  • Für den Einsatz als „Liebesdroge“ bedeuten die neueren Erkenntnisse, dass die sozialen Randbedingungen berücksichtigt werden müssen. Ansonsten könnte die „Liebesdroge“ ganz schnell zum „Liebeskiller“ werden.
  • Zusätzlich gibt es Daten, die auf Differenzen in der Ansprechbarkeit bei verschiedenen Menschen auf Grund unterschiedlicher Oxytocin-Rezeptor-Gene deuten. Ohne genau Beobachtung ist es somit nur schwer abzuschätzen wie viel Oxytocin ein Mensch braucht damit es eine bestimmte Wirkung entfaltet.
  • Zu viel Oxytocin wirkt bei Männern ermüdend.

Die dokumentierten Nebenwirkungen von Oxytocin

  • Nebenwirkungen, wie Kopfschmerzen oder Übelkeit sind schon beschrieben worden, aber auch Herzrhythmusstörungen sind vereinzelt aufgetreten.
  • Das zu viel Oxytocin bei Männern ermüdend wirkt, wurde ja bereits erwähnt

Wo kann man Oxytocin-Nasenspray kaufen?

  • Oxytocin bzw. das Oxytocin-Nasenspray wird man in keinem Deutschen Online-Shop zu kaufen finden, da es in Deutschland noch nicht zugelassen ist!
  • Vorsicht vor Täuschungen!Es gibt zwar, auch in Deutschland Sprays zur „Oxytocin-Bildung“ und ähnliche Anagebote hierbei handelt es sich jedoch um kein echtes Oxytocin-Nasenspray! Vorm Kauf ist hier dringend abzuraten!
  • Wo kann man Oxytocin-Nasenspray kaufen?Adressen wollen wir hier keine nennen! Wenn überhaupt dann aber über englischsprachige bzw. ausländische Shops.

Abschließende Worte zum Nasenspray bzw. zur Anwendung

  • Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Oxytocin das zwischenmenschliche Verhalten beeinflusst und sich auch im Liebesleben bemerkbar machen kann.
  • Doch bevor man der Idee verfällt, alle Beziehungsprobleme mit Hilfe von Oxytocin-Nasenspray zu lösen, sollte man sich vergegenwärtigen, dass die Wirkungen komplex sind und von vielen Faktoren abhängen, die man nicht unbedingt einschätzen kann und auch noch gar nicht alle erforscht sind.
  • Natürlich freigesetztes Oxytocin nach dem Austausch von Zärtlichkeiten oder Sex wirkt genauso positiv auf das Fortbestehen der Partnerschaft.
  • Auch das Oxytocin-Nasenspray hat in seiner Wirkung als Treuemittel Grenzen.
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