Zeckenbiss: Hund bzw. Katze wurde von Zecke gebissen! Was jetzt?

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Ob Hund oder Katze unsere Haustiere verbringen, wenn Sie dürfen, sehr gerne Zeit draußen: Was zwangsläufig aber auch unerwünschte Gäste bringt – Zecken. Da Zecken auch für Hunde oder Katzen gefährlich sind und schwere Krankheiten übertragen können, ist es wichtig Hund bzw. Katze zu vor Zecken schützen – Aber, wie am besten?

Wie gefährlich ist ein Zeckenbisse für meinen Hunde bzw. meine Katzen? Sind Zeckenbisse überhaupt gefährlich für Tiere?

  • Zecken sind Spinnentiere, die von dem Blut von Säugetieren leben. Sie bohren sich mit ihrem Stechrüssel in die Haut ihres Opfers und verhaken sich darin. Wenn sie genug Blut getrunken haben, fallen sie von alleine ab.
  • Der Stich einer Zecke ist als solches ungefährlich. Da die Tiere eine Art Betäubungsmittel absondern, ist er meist völlig schmerzlos. Allerdings kann sich die Einstichstelle entzünden, wenn man die Zecke abreißt und dabei der Stechapparat in der Haut bleibt.
  • Gesundheitsgefährdend die Krankheitserreger, die Zecken weitergeben können, wenn sie Blut saugen. Es gibt mehr als 50 Krankheiten, die von Zecken übertragen werden können. Zu den Erkrankungen, die für unsere Haustiere gefährlich werden können, zählen z.B. die Borreliose und die Babesiose, die auch als Hundemalaria bekannt ist. Diese kann sogar tödlich für das geliebte Haustier verlaufen.
  • Die meisten Krankheitserreger werden nicht sofort von der Zecke auf das Opfer übertragen, sondern erst 12 bis 24 Stunden, nachdem sich das Tier festgebissen hat. Deshalb ist es wichtig eine Zecke möglichst rasch zu entfernen.

Zecken richtig entfernen: Was mache ich, wenn mein Hund oder Katze eine Zecke hat? Wie entferne ich eine Zecke richtig?

  • Wenn man an Hund oder Katze eine Zecke gefunden hat, sollte man das ganze Tier absuchen! Häufig treten mehrere Zecken auf einmal auf.
  • Das wichtigste beim entfernen einer Zecke: Die Zecke direkt über der Haut festhalten, damit der Körper der Zecke beim Herausziehen nicht gequetscht wird.
  • Es gibt verschiedene kleine Werkzeuge, auch extra für Hunde bzw. Katzen, mit denen man Zecken entfernen kann.
  • Zeckenhaken: Ein Zeckenhaken oder eine Zeckenkarte verfügt über eine V-förmige Kerbe, mit der die Zecke fixiert werden kann. Dafür schiebt man den Zeckenhaken oder die Zeckenkarte einfach mit dieser Kerbe nach vorne über die Haut, bis die Zecke festsitzt. Danach zieht man das Gerät kräftig, aber nicht ruckartig nach oben.
  • Zeckenzange: Mit einer Zeckenzange umfasst man das Tier möglichst nahe an der Hautoberfläche. Danach zieht man die Zecke mit einer drehenden Bewegung aus der Haut heraus.
  • Zeckenlasso: Ein Zeckenlasso verfügt über eine kleine Schlaufe. Diese legt man hautnah um die Zecke herum und zieht sie straff. Dann kann man die Zecke mit einer Zieh- oder Drehbewegung entfernen.
  • Pinzette: Wenn man keines dieser Spezialwerkzeuge zu Hause hat, kann man auch eine einfache Pinzette benutzen. Mit dieser fasst man die Zecke direkt oberhalb der Einstichstelle und zieht wie mit einer Zeckenzange heraus.
  • Damit der Mensch nicht in Berührung mit den möglicherweise infektiösen Körperflüssigkeiten der Zecke kommt, sollte sie ohne direkten Kontakt getötet werden. Am besten eignet sich dafür Zerquetschen mit schweren Gegenständen und das Versenken in hochprozentigem Alkohol oder Chlorreiniger.
  • Desinfizieren: Nach der Entfernung der Zecke sollte man die Stelle mit Alkohol oder Wundspray desinfizieren.

Wann sollte ich bei einem Zeckenbiss zum Tierarzt mit meinem Hund bzw. mit meiner Katze?

  • Falls sich die Einstichstelle trotzdem entzündet, anschwillt oder sich von ihr ausgehend eine Rötung ausbreitet, sollte man einen Tierarzt aufsuchen.

Was sollte ich auf keinen Fall tun, wenn eine Zecke meinen Hund oder meine Katze gestochen hat?

  • Beim Entfernen der Zecke darf keinesfalls deren Körper gedrückt oder gequetscht werden, da dadurch sehr viele Krankheitserreger an den Hund oder die Katze abgegeben werden können.
  • Vermieden werden sollten auch Hausmittel wie z.B. das Aufbringen von Öl oder Alkohol auf die Zecke. Dabei kann das Spinnentier zwar ersticken, aber es entleert dabei seinen Mageninhalt in die Einstichstelle, wodurch sehr viele Krankheitserreger auf einmal in die Wunde gelangen.
  • Falls man eine Zecke einfach an dem Hund oder der Katze belässt, kann das langfristige Konsequenzen nicht nur für die Gesundheit des Haustiers haben. Denn wenn eine Zecke vollgesaugt ist, fällt sie dort ab, wo sich das Haustier gerade befindet, und sucht sich einen ruhigen Ort, um ihre Eier abzulegen. Das kann auch innerhalb der Wohnung der Fall sein, was für Mensch und Tier einen langwierigen Zeckenbefall zur Folge haben kann.

Zeckenbissen Vorbeugen: Wie verhindern, dass Hunde bzw. Katzen von Zecken überhaupt erst gebissen werden?

  • Das einfachste Mittel ist sein Haustier nach jedem Ausflug ins Grüne nach Zecken abzusuchen. Besonders häufig sind sie an für das Tier schwer zugänglichen Stellen zu finden.
  • Im Zoofachhandel und Drogeriemärkten kann man Halsbänder kaufen, die Giftstoffe enthalten, die nicht nur gegen Flöhe, sondern auch gegen Zecken wirken. Allerdings können Halsbändere insbesondere für freilaufende Katzen gefährlich werden, die daran hängen bleiben und sich erwürgen können. Deshalb sollte man bei Zeckenhalsbändern darauf achten, dass es eine Sollbruchstelle oder einen Sicherheitsverschluss hat, damit sich die Katze notfalls befreien kann.
  • Am wirksamsten sind Spot-on-Präparate. Dabei handelt es sich um vorbeugend wirkende Medikamente, die in den Nacken oder zwischen die Schulterblätter des Haustiers geträufelt werden. Von dort aus verteilt sich der Wirkstoff innerhalb eines Tages über den ganzen Körper. Beißt sich nun eine Zecke an dem Hund oder der Katze fest, nimmt sie gleichzeitig diesen Wirkstoff auf. Nach kurzer Zeit fällt sie dann ab, bevor sie die Möglichkeit hatte Krankheitserreger zu übertragen. Spot-on-Präparate sind beim Tierarzt und in der Apotheke erhältlich. Meistens hält die Wirkung vier bis sechs Wochen lang an.
  • Da Hunde und Katzen auf die unterschiedlichen Wirkstoffe in Floh- und Zeckenmitteln unterschiedlich reagieren, ist es wichtig darauf zu achten nur für die jeweilige Tierart zugelassene Präparate zu verwenden. Ein falsches Mittel kann lebensgefährlich sein.
  • Naturheilmittel wie Bernsteinketten, Kokosöl oder Knoblauch sind völlig unwirksam und eignen sich nicht dafür Hunde und Katzen vor Zecken zu schützen.

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