Der Beruf: „Arzt“ gehört zu den anerkanntesten und wichtigsten Berufen. Schon im alten Rom galt das Sprichwort:
„Da wir die Gesundheit dem Schicksal verdanken, schulden wir Dank auch dem Arzt, da wir aus seinen Händen die Wohltat des Schicksals empfangen.“
Dementsprechend groß ist das Interesse vieler junger Menschen, den Beruf des Arztes zu ergreifen! „Doch wie wird man Arzt?“ „Welche Verdienstmöglichkeiten bestehen?“ „Und wie viel Zeit nehmen Studium und Ausbildung in Anspruch?“
In Deutschland herrscht Ärztemangel!
- In Deutschland herrscht seit einigen Jahren akuter Ärztemangel, gerade in den Neuen Bundesländern. Dies sorgt dafür, dass es ausgebildete Ärzte relativ leicht haben, eine Anstellung zu erhalten.
- Im Jahr 2011 fehlten in Deutschland mehr als 5000 Ärzte, dieser Wert hat sich bis heute kaum verändert.
Die Verdienstmöglichkeiten eines Arztes
- Der Verdienst schwankt stark zwischen Klinikärzten und niedergelassenen Ärzten mit eigener Praxis.
- Klinikärzte verdienen in Deutschland je nach Stellung zwischen 62.000 € und 266.000 € im Jahr.
- Niedergelassene Ärzte erzielen, je nach Fachrichtung und Einzugsgebiet, zwischen 98.000 € (Nervenärzte) und 230.400 € (Radiologen) durchschnittliches Jahresbruttoeinkommen.
- In den letzten Jahren kam es wiederholt zu Streiks der Ärztegewerkschaften, da das erzielte Einkommen nicht als angemessen zur getragenen Verantwortung, den Arbeitszeiten und der langen Ausbildung betrachtet wird.
Mit welchen Arbeitszeiten hat man zu rechnen?
- Die Wochenarbeitszeit für Klinikärzte in Deutschland ist relativ hoch angesiedelt (teilweise zwischen 60 und 80 Stunden), zudem müssen Schichtarbeit und Nachtdienst in Kauf genommen werden.
- Niedergelassene Ärzte sind als Selbstständige selbst für ihre Arbeitszeiten verantwortlich, jedoch tragen sie auch das Risiko für den Erhalt ihrer Praxis.
Die Grundvoraussetzungen um Arzt zu werden
- Das Allgemeinabitur mit einem sehr gutem Notendurchschnitt (In Deutschland 1,2 oder besser).
- Sehr gute Latein- und Naturkundekenntnisse.
- Ein Medizinstudium mit darauffolgender Facharztausbildung.
- Humanmedizin ist, zumindest in Deutschland, ein zulassungsbeschränktes Studienfach (u.a. Wartesemester, Bewerbungsgespräche).
- In anderen Ländern (wie beipsielsweise Österreich) kann die Hürde des Numerus Clausus durch einen Eignungstest umgangen werden.
Wie lange dauert ein Medizin-Studium?
- Die Humanmedizin stellt ein sehr umfangreiches Studium dar (um die 12,5 Semester = 7 Jahre).
- Vor Studienbeginn kann es zu zusätzlichen Verzögerungen durch Wartesemester kommen.
- Bei der Aufnahme zum Studium werden auch persönliche Rahmenbedingungen, wie das soziale Umfeld und die Beweggründe des Studienanwärters, beachtet.
- Das Medizinstudium ist in mehrere Phasen aufgeteilt (z.B. Vorklinik, Seminare und Famulatur).
- Das Studium kann nur erfolgreich abgeschlossen werden, wenn die zwei Staatsexamen bestanden werden.
Ausbildung nach dem Studium
- Auf das Studium folgt eine mehrjährige, berufsbegleitende Facharztausbildung und eine Spezialisierung auf ein Teilgebiet der Medizin (beispielsweise Dermatologie, Proktologie, Chirurgie).
- Die Facharztausbildung dauert je nach Fachrichtung weitere 4 bis 6 Jahre.
Das Medizin-Studium im Ausland
- Bedingt durch die sehr hohen Anforderungen für ein Medizinstudium in Deutschland, beginnen jedes Jahr hunderte junger Deutscher ein Medizinstudium in europäischen Nachbarländern. Als besonders beliebt zählen hier Österreich, die Schweiz und die Niederlande.
- Der in den betroffenen Ländern teilweise als „Ansturm“ wahrgenommene Strom von deutschen Studenten, hat dazu geführt, dass dort Maßnahmen erwogen werden, die Hürden für deutsche Studenten anzupassen.
- Alternativ ist es auch möglich, die Zulassung zum Medizinstudium in Deutschland gerichtlich einzuklagen. Allerdings besteht hier die Gefahr, bei einem verlorenen Prozess hohe Gerichtskosten tragen zu müssen.
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