Erfahrungen im Jenseits: Gibt es ein Leben nach dem Tod?

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Die Frage nach einem etwaigen „Weiterleben“ nach dem Tod beschäftigt die Menschheit seit Tausenden von Jahren. Mangels unumstößlicher Beweise, wie sie etwa für die Erdanziehungskraft vorliegen, reichen die Meinungen und Einschätzungen zu diesem Thema von „Ja“ über „vielleicht“ und „glaub ich nicht“ bis hin zu einem klaren „Nein“.

Jenseits-Glaube: Was kommt nach dem Tod?

  • Die Vorstellung von Art und Beschaffenheit eines Jenseits, einemWeiterleben der Seele, von Seelenwanderung oder Reinkarnationexistiert bei fast allen Kulturen und Religionen. Einige dieser Vorstellungen sind sich untereinander sehr ähnlich, wieder andere scheinen grundverschieden zu sein.
  • Zahlreiche Überlieferungen seit Anbeginn der schriftlichen Aufzeichnungen, d.h. seit etwa 4000 vor Christus, schildern Jenseitserfahrungen. Das lässt die Vermutung zu, dass die Erfahrung des Übergangs vom irdischen Dasein zu einer anderen Dimension zu den ältesten Erfahrungen der Menschheit gehört und dass es von Beginn auch eine Frage gewesen ist, mit der sich Angehörige aller Kulturen intensiv auseinandergesetzt haben.

Jenseits-Erfahrung: Das Leben nach dem Tod

  • Über alle Kontinente hinweg wird von Millionen Menschen von sogenannten Nahtoderlebnissen (NTE) mit Rückkehr ins Diesseits, auch nach minutenlangem klinischen Tod durch Unfall oder schwere Krankheit, berichtet.
  • Es treten dabei wiederkehrende ähnliche oder gar gleiche Erlebnisse und Phänomene auf. Der „Tunneleffekt“ gleicht dem Aufenthalt in einem dunklen und lang gezogenen Raum, an dessen Ende ein strahlendes Licht erscheint, zu dem man sich mit aller Macht hingezogen fühlt.
  • Eine „außerkörperliche Erfahrung“ (AKE) vermittelt den Eindruck, den eigenen Leib zu verlassen und von einer entfernten oder höheren Position aus das Geschehen um einen herum (OP oder Unfallort) zu beobachten, was in diesem Moment vom tatsächlichen Standort des eigenen Körpers aus nicht möglich wäre.
  • Die „Rückschau“ ist eine analytische und kritische Rückschau auf das irdische Lebens mit einer Art Zeitraffer-Effekt.
  • Die „Grenz-Erfahrung“ fordert die Entscheidung zwischen Rückkehr ins irdische Leben und Verbleib im Jenseits.
  • Die Rückkehr wird oft begleitet von der Enttäuschung, sich wieder aus der – als wundervoll erlebten – Jenseitswelt verabschieden zu müssen, in der nicht selten auch Begegnungen mit verstorbenen Angehörigen erlebt werden.
  • Von den Betroffenen wird ein NTE im nachhinein fast immer als angenehm geschildert, und seine Wirkung als positiv für die persönliche Einstellung und die Bewältigung des weiteren diesseitigen Lebens gewertet. Gleichzeitig lassen die Erlebnisse in den meisten Fällen die Angst vor dem Tod völlig verschwinden.
  • Die Kontaktaufnahme zu einer möglichen Welt der Verstorbenen kann auch in spirituellen Sitzungen durch ein sogenanntes „Medium“, welches zwischen beiden Welten vermittelt, stattfinden. Dabei wurden schon spezielle Botschaften an Lebende übermittelt, die nicht mit Einbildung, Wunschdenken oder anderen psychischen Vorgängen zu erklären sind.
  • Sogar mit Hilfe von elektronischen Aufnahmegeräten sollen unter Versuchsbedingungen bereits erstaunlich detaillierte Mitteilungen aufgezeichnet worden sein, deren einzig plausible Erklärung die Nachricht von Verstorbenen zu sein scheint.

Was die Wissenschaft über das Jenseits denkt

  • In der Wissenschaft der Thanatologie werden Nahtoderlebnisse (NTE) erforscht. Die Ärztin Dr. Elisabeth Kübler-Ross und der Psychiater Dr. Raymond Moody, wie auch der niederländische Kardiologe Dr. Pim van Lommel gehören zu den ersten der vielen Wissenschaftler, die sich bis heute mit Befragungen von Reanimierten befassen und ihre Studien dazu publiziert haben.
  • Die strengen wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen, dass der Mensch im Sterbeprozess bestimmte Stationen durchläuft, die sich offenbar bei jedem Menschen in gleicher Weise abspielen. Dabei treten wiederholt die oben beschriebenen Vorgänge während auf.
  • Die Psychologie, die Neurologie und andere medizinische Fachbereiche versuchen herauszufinden, ob sich Nahtoderlebnisse durchphysiologische, also auch biochemische Abläufe im Gehirn erklären lassen. Ähnliche chemisch physikalische Vorgänge wie beim Träumen, im Koma, nach Rauschmitteleinnahme oder bei Sauerstoffmangel könnten hierzu als als Maßstab dienen.
  • Bei nachweislich klinisch Toten mit NTE, die reanimiert wurden, waren allerdings bei gleichzeitigem Herzstillstand genau die elektrischen Aktivitäten der Gehirnrinde minutenlang nicht mehr vorhanden, die für die Stimulation von Fantasievorstellungen, Halluzinationen oder Traumbildern notwendig wären.
  • Aus den bisherigen Studien geht auch hervor, dass Erscheinungen wie in der NTE so gut wie nie bei Menschen mit rein neurologischen Defekten oder bei Sauerstoffmangel ohne Herzstillstand und Aussetzen der Gehirnfunktionen auftreten. Daraus schließt die Sterbeforschung, dass der klinische Tod erst die Voraussetzung für eine andere Erfahrung des Bewusstseins – hin zu einer jenseitigen Dimension – liefert.
  • Auch die Physik beschäftigt sich damit, eine Dimension des Jenseits und die mögliche Umwandlung des Daseins von Lebewesen zu erklären. Dabei ist vor allem die Quantenphysik gefragt, die sich mit dem Verhalten von Energien und Elementarteilchen auseinandersetzt.
  • Ein fließender Übergang in einen anderen Energiezustand beim Sterben lässt sich möglicherweise daraus erklären, dass alle Massen – auch Lebewesen – fast ausschließlich aus leerem Raum innerhalb der Atome und deren Energiefelder bestehen. Reine Materie ist nur in geringstem Maße beteiligt.
  • Der Physikprofessor Frank J. Tipler hat sich – auch mathematisch – mit der „Physik der Unsterblichkeit“ und der kosmologischen „Omega-Theorie“ beschäftigt. Danach mündet alles, was jemals im Universum existiert hat, alle Weltlinien, alles Leben und alle Informationen in einen Raumzeit-Endpunkt: den Omegapunkt. Erklärungen dafür ergeben sich aus dem Verhalten der Quanten und Elementarteilchen der komplexen Struktur des Universums und können aus der allgemeinen Relativitätstheorie abgeleitet werden.
  • Eine der Beschreibungen des Jenseits ist ein Energiezustand in unbekannten, höheren Frequenzbereichen, die auch alles Materielle umschließen und nur in besonderen Bewusstseinszuständen zugänglich sind. Vergleichsweise sind auch Radiowellen oder Röntgenstrahlen ohne Hilfsmittel, wie Radiogeräte oder Filmmaterial, nicht wahrnehmbar.
  • Da die Neurowissenschaften noch keinen Nachweis für das Gehirn als Sitz des menschlichen Bewusstseins haben, kann es nicht ausgeschlossen werden, dass das Gehirn lediglich als Mittel zur Verarbeitung oder als Empfangsstation des Bewusstseins dient. Damit könnte das Bewusstsein als eigenständige Energieform (Seele) auch außerhalb des Körpers tätig sein und nach dessen materiellem Absterben fortbestehen. Gerade an die Fortschritte der Quantenphysik werden in dieser Hinsicht hohe Erwartungen gestellt.

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