Meersalz findet in vielen Bereichen menschlichen Lebens Verwendung. Besonders im Bereich der Gesundheit und Ernährung kommt das kostbare Gut aus den Ozeanen immer wieder zum Einsatz. Um aber die Frage zu klären, warum das Meer salzig ist, muss man zunächst den Wasserkreislauf der Erde, sowie den Aufbau von Salzen unter die Lupe nehmen.
- Stetes Wasser höhlt den Stein: In der Chemie gilt Wasser als universelles Lösungsmittel, da es so gut wie jedes chemische Element aufzuspalten vermag. Je nach Material ist der Lösungsvorgang jedoch von unterschiedlicher Dauer. Dies zeigt sich insbesondere an der Entstehung der salzhaltigen Meere, bei welchen der Lösungsvorgang bis auf die frühesten Kapitel der Erdentstehung zurück datiert werden kann.
- Entstehung der Meere: Als die Erde vor ca. 4,5 Milliarden Jahren noch ein einziger, großer Feuerball im Sonnensystem war, begannen ihre Elemente zunächst, sich nach ihrer Schwere an zu ordnen. Schwermetalle wie Eisen formten auf diese Weise den Erdkern, während leichtere Elemente in Form von Lava an die Oberfläche traten. Aus den vulkanischen Ausstößen sonderten sich schließlich eine Reihe von Gasen ab. Einen Großteil davon Wasserdampf, welches sich durch Kondensation in Regentropfen wandelte. Die Dauer des daraus resultierenden Regenschauers, der letztendlich die Ozeane formte, wird von Wissenschaftlern auf mehrere Jahrmillionen geschätzt.
- Der Lauf des Wassers: Der Niederschlag, der damals die Erde erreichte, kühlte nicht nur die Erdkruste ab. Bei seinen Wegen über die einstigen Superkontinente floss das Wasser auch über eine Vielzahl an Gesteinen hinweg oder sickerte in die Gesteine ein, bevor es sich in den großen Senken sammelte, in denen heute die Weltmeere liegen. Bei diesem Vorgang wurde eine große Menge an Gesteinspartikeln aus der Materie heraus gewaschen, darunter auch eine Vielzahl an Salzen (wie z.B. Natrium, Natrium-Chlorid, Kalium, Kalzium oder Silizium), die als besonders wasserlöslich gelten.
- Prozess der Hydration: Salze sind chemische Verbindungen aus Metall-Ionen und Nichtmetall-Ionen. Die einzelnen Ionen (griech.: wandernde Teilchen) weisen dabei entweder eine positive (Kationen) oder negative (Anionen) Ladung auf. Aus der Kombination beider Ionenarten ergibt sich das Ionengitter, welches je nach Salzart leichter oder schwerer löslich ist. Die Lösung von Salzen in Wasser an sich wird als Hydration bezeichnet. Dabei umhüllen Wassermoleküle die Gitterionen und spülen diese aus dem Gitterverbund. Der notwendige Energieeinsatz richtet sich hier nach der Größe der Gitterenergie, die bei der Hydration überwunden werden muss, um das Ionengitter zu lösen.
- Konstanter Salzgehalt: Der Salzgehalt des Meeres beträgt im Durchschnitt etwa 3,5 % und blieb seit gut 250 Millionen Jahren weitestgehend unverändert. Verantwortlich dafür sind unter anderem die Meeresbewohner selbst. Bei ihrer Nahrungsaufnahme reichern sie große Mengen an Meersalz in ihrem Organismus an, weshalb Fische für gewöhnlich einen salzigen Beigeschmack haben. Eine weitere, entscheidende Rolle für den konstanten Salzgehalt der Meere spielt der Effekt der Sedimentierung. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort sedimentum ab, was übersetzt so viel wie Bodensatz bedeutet. Gemeint sind damit die Salzablagerungen auf dem Meeresboden, welche dem Meerwasser einen Großteil an Salzen entziehen und ihn auf dem Grund des Ozeans konzentrieren. Darüber hinaus filtern auch die von Ebbe und Flut berührten Küstengebiete der Kontinente einen Teil der Meersalze aus dem Wasser und tragen somit ebenfalls zur Regulierung des maritimen Salzgehaltes bei.
- Salziges Süßwasser: Wenngleich es sich geschmacklich selten feststellen lässt, ist auch das Süßwasser geringfügig salzig. Der Salzgehalt ist allerdings deutlich niedriger. Ursache hierfür ist die Speisung der Bäche und Flüsse durch Regen. Das Regenwasser entsteht überwiegend durch die Verdunstung von Meerwasser, wobei die schweren Salzpartikel auf der Oberfläche zurück bleiben und nur die leichten Wasserpartikel in die Luft aufsteigen. Man könnte also sagen, die Natur trennt hier die Spreu vom Weizen.
- Gewässer mit hoher Salzkonzentration: Außer den Ozeanen gibt es noch andere Wasservorkommen, die sich durch einen besonders hohen Salzgehalt auszeichnen. Dies ist immer dann der Fall, wenn Gewässer keinen direkten Zufluss zum Meer haben, aber durch Bach- oder Flussläufe mit immer mehr Salz angereichert werden. Bestes Beispiel stellt in diesem Zusammenhang das Tote Meer dar, welches als Zuflussgewässer des Jordan gilt. Der Salzgehalt beträgt hier ungefähr 28 % und ist damit acht mal so hoch, wie der des offenen Meeres.
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