Der Papierwalzer: Das Hochzeitsspiel mit dem Regenschirm

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Der „Regenschirmtanz“ oder „Papierwalzer“, bei dem das Brautpaar unter einem großen Schirm tanzt, der von den Gästen mit bunten Papierschlangen beworfen wird ist eines der bekanntesten Hochzeitsspiele. Doch wie funktioniert dieser Tanz, wann wird er getanzt und welche symbolische Bedeutung hat er eigentlich?

Was ist der „Papierwalzer“ bzw. der „Regenschirmtanz“ und wann wird mit dem Schirm getanzt?

  • Der „Regenschirmtanz“ ist ein Partyspiel, das traditionell während der Hochzeitsfeier stattfindet und an dem – neben dem Brautpaar – die gesamte Hochzeitsgesellschaft teilnehmen kann, aber nicht muss.
  • Da sich die Symbolik des Spiels nicht streng auf die Ehe, sondern auf ein gemeinsam geplantes Leben bezieht, kann der „Papierwalzer“ auch auf Verlobungsfeiern oder am Polterabend getanzt werden. Grundlage ist das Versprechen der Ehe.
  • Der „Regenschirmtanz“ kann an einem beliebigen Zeitpunkt während der Feier im Restaurant, Hotel oder in den eigenen vier Wänden aufgeführt werden, da er weder eine sorgfältige Planung, noch viel Vorbereitung erfordert.

Was brauche ich, um das Brautpaar mit dem Spiel zu überraschen?

Das Wichtigste beim „Regenschirmtanz“ ist ein spiellustiges Brautpaar und eine Party-Gesellschaft, die sich davon gerne anstecken lässt – denn die wenigen Utensilien, die das Spiel selbst benötigt, sind schnell gefunden:

  • Einen großen Regenschirm, d.h. einen möglichst einfarbigen, robusten Stockschirm; viele entscheiden sich hier – passend zum Tag der Liebe – für die Farbe Rot.
  • Dunkle Filzstifte: Wenn vor dem Spiel alle Gäste den Schirm unterschreiben, wird er zu einer Art „Gästebuch“ und damit zu einem einzigartigen Erinnerungsstück. Aus diesem Grund bietet es sich an, das Spiel für den späteren Abend zu planen: So haben Sie ausreichend Zeit, um nach und nach die ganze Gesellschaft unauffällig auf Ihrem Schirm unterschreiben zu lassen.
  • Ausreichend bunte Luftschlangen beziehungsweise farbige Wolle – am besten Beides. Mit ca. 20 Rollen Luftschlagen und 10 Wollknäueln (damit auch wirklich jeder Gast etwas zum Mitmachen hat), sind Sie auf der sicheren Seite.
  • Doppelseitiges durchsichtiges Klebeband (etwa 10 Röllchen) um sicherzugehen, dass die Luftschlangen und die Wollfäden auch an dem Schirm hängenbleiben und nicht einfach herunter gleiten, wenn das Paar sich zum Takt der Musik dreht.
  • Ein wertvoller Tipp: Für alle, die sich die benötigten Gegenstände nicht einzeln zusammensuchen möchten, gibt es sogenannte „Papierwalzer-Sets“ in diversen Onlineshops.

Auf „Los“ geht’s los!

  • Sie bitten das Brautpaar in die Mitte der Tanzfläche und überreichen den Beiden Ihren – mit Klebeband präparierten – Schirm.
  • An alle, die mitmachen möchten und sich um das Paar herum aufstellen, verteilen Sie die Luftschlangen und die bunten Wollknäule.
  • Sobald die Musik einsetzt und das Brautpaar beginnt, sich unter dem Schirm eng aneinander geschmiegt im Takt zu drehen, beginnen die Umstehenden damit, sich die Wollknäuel und Papierschlangen über den Schirm hinweg zuzuwerfen – so bleibt mit jedem Wurf etwas an dem Schirm hängen.
  • Das Spiel ist beendet, wenn die Musik aufhört – oder aber den Umstehenden das „Wurfmaterial“ ausgeht.
  • Am Ende des „Regenschirmtanzes“ steht das Brautpaar eng umschlungen in einer Art „Höhle“ von bunten Wollfäden und Papierschlangen, über die sich schützend das Dach des Schirmes wölbt.

Die Symbolik der „Hochzeitshöhle“ – was bedeutet der „Papierwalzer“?

Der schützende Baldachin, unter dem sich das Brautpaar am Ende des Tanzes befindet, bedeutet natürlich in erster Linie genau dies: Schutz. An diesen gleichsam übergeordneten Wunsch knüpft sich eine Reihe ähnlicher Vorstellungen:

  • Der Schirm aus guten Wünschen und Hoffnungen aller Freunde und Verwandten soll das Brautpaar vor Schicksalsschlägen und Streitigkeiten bewahren.
  • Zugleich symbolisiert die „Höhle“, welche die Wollfäden und Luftschlangen um die frisch Vermählten bilden, aber auch die Gründung einer neuen „Kernfamilie“, sowie
  • die Zusammengehörigkeit und innere Verbundenheit der beiden Menschen, die sich an diesem Tag zueinander bekannt und das Jawort gegeben haben. Die „Hochzeitshöhle“ sagt also gleichsam aus: „Zwischen uns kommt niemand mehr!

Variationen des „Regenschirmtanzes“ – es geht natürlich auch anders!

Wie bei jedem Spiel gibt es auch unterschiedliche Möglichkeiten, mit dem Schirm zu tanzen. Seinen Beinamen „Papierwalzer“ beispielsweise verdankt der Tanz einer Variante des Spiels, bei welcher an Stelle von bunten Luftschlangen und Wollfäden Toilettenpapier verwendet werden:

  • Das Paar steht (wie oben) mit dem (mit Klebeband) präparierten Schirm in der Mitte der Tanzfläche und wird von den Hochzeitsgästen umringt.
  • Bei dieser Variante ist die Anzahl der Mitspielenden begrenzt, da die Toilettenpapierrollen nicht etwa über die Köpfe und den Schirm des Paares hinweg geworden werden, sondern jede/r Mitspielende eine eigene Rolle benötigt. Bei acht Rollen Toilettenpapier können sich demnach nur acht Gäste um das Paar versammeln.
  • Beim Einsetzen der Musik wird das erste Blatt jeder Rolle an der Spitze des Schirms befestigt (mit Klebeband oder auch eine Stecknadel) und das Paar beginnt, sich langsam immer in die gleiche Richtung zu drehen, wodurch das Toilettenpapier sich langsam um den Schirm und nach und nach auch um das Brautpaar abwickelt.
  • Hier „enden“ die frisch Vermählten also nicht unter einem bunten Baldachin, sondern in einer festen Papier-Umwicklung, aus der sie sich am Ende des Spiels selbst befreien müssen, bevor sie sich küssen dürfen.

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