Als ehemaligen Wüstentieren liegt es in der Natur der Katzen, dass sie wenig trinken. Ihre Beutetiere enthielten genügend Flüssigkeit, um den Wasserbedarf weitgehend zu decken. Da die heutige Lebensweise bei uns Menschen sich davon stark unterscheidet, ist es wichtig, auf ausreichende Wasseraufnahme zu achten.
Was passiert wenn Katze zu wenig trinkt?
- Bevor die Katze sich vom Menschen domestizieren ließ, verbrachte sie wie alle Raubtiere einen Großteil ihrer Zeit mit der Nahrungssuche. Sie bewegte sich dadurch mehr als die heute bei uns lebenden Katzen, die ja regelmäßig ihr Futter hingestellt bekommen, ohne sich dafür anstrengen zu müssen.
- Ein weiterer Aspekt der heutigen Katzenhaltung ist das industrielle Trockenfutter. Für den Menschen ist Trockenfutter natürlich praktisch, da es nicht verdirbt, einfach in den Napf geschüttet wird und die Katzen es meist auch gerne mögen. Die Hersteller tragen durch übertriebene Werbung dazu bei, dass wir die Katze guten Gewissens mit Trockenfutter ernähren.
- Für den Organismus der Katze ist Trockenfutter aber eine vollkommen unnatürliche Nahrung. Es enthält nur noch 10 % Wasser und quillt im Magen der Katze auf. Das Fatale: Keine Katze trinkt genug, um diesen Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
- Im ungünstigsten Fall bewegt sich die Katze also zu wenig und wird ausschließlich mit Trockenfutter ernährt. Diese Konstellation kommt aber heute nur noch selten vor, da sich die Menschen immer umfassender über die Bedürfnisse ihrer Stubentiger informieren.
- Mögliche Folgen von zu wenig Bewegung, zu viel Trockenfutter und zu wenig Wasseraufnahme: Die Harnkonzentration steigt und damit die Gefahr von Harnsteinen, Nierenschäden und Diabetes.
Wie lassen sich Katzen zum Trinken animieren?
- Zunächst trinkt wahrscheinlich keine Katze, wenn das Trinkwasser direkt neben dem Futter steht. Auch dies liegt in ihren Ursprüngen begründet: Dass sich direkt neben dem erlegten Beutetier eine Wasserstelle befand, war eher unwahrscheinlich.
- Hat die Katze mehrere Wasserschüsseln zur Verfügung, die sich über die ganze Wohnung verteilen, steigt die Chance, dass sie genug trinkt. Katzen sind bekanntlich Individualisten und so hat jede andere Vorlieben und Eigenheiten. Manche Katzen trinken nur aus dem laufenden Wasserhahn. Andere mögen abgestandenes Wasser aus der Gießkanne (Achtung: Dünger ist gefährlich!). Manche Freigänger trinken nur aus Regenpfützen oder dem Fischteich.
- Viele Katzen lieben bewegtes Wasser. Die Anschaffung eines Trinkbrunnens ist daher sinnvoll. Das plätschernde Wasser animiert die Katze schnell zum Trinken. Es sind auch Keramikbrunnen erhältlich, die optisch wesentlich schöner als die im Zoohandel angebotenen Katzenbrunnen sind.
- Auch Miniteiche und kleine Balkonbrunnen sind meist sehr beliebt. Bei Verwendung von Wasserpflanzen ist wichtig, dass diese ungiftig sind. Wasserminze und Mini-Rohrkolben sind unbedenklich, während die Sumpfdotterblume hochgiftig ist.
Was kann man außerdem für einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt tun?
- Katzenhalter, die überwiegend oder ausschließlich Nassfutter geben, tragen schon einen großen Teil zur Gesundheit ihrer Lieblinge bei. Man sollte aber auf ein hochwertiges Feuchtfutter zurückgreifen, das viel Fleisch enthält und ohne Aromastoffe, Zucker, Getreide und billige Füllstoffe wie Soja auskommt.
- Immer mehr Katzenbesitzer schwören auch auf die Rohfütterung, genannt BARF (= biologisch artgerechtes rohes Futter). Diese Nahrung ist weitgehend natürlich und frei von Zusatz- und Aromastoffen. Lediglich die notwendigen Vitamine und Mineralien werden beigefügt. Für die artgerechte Zusammensetzung muss der Halter allerdings selbst sorgen, was nicht ganz einfach ist. Es ist empfehlenswert, sich vorab ausführlich zu informieren. Viele Tierärzte sind gegen BARF, da die Gabe von rohem Fleisch gesundheitlich nicht unbedenklich ist.
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