Wie lädt man einen Akku richtig? Worauf bzw. auf was muss man achten?

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Batterien halten nicht ewig, ihre Lebensdauer hängt allerdings auch davon ab, wie sie behandelt werden. Welche Handhabung optimal ist, hängt stark vom Akku-Typ ab und seit Mitte der 1990er-Jahre werden zunehmend neue Akkumulator-Technologien eingesetzt. Gängige Tipps können da durchaus das Gegenteil des gewünschten Effekts bewirken.

Was für Akkus gibt es?

  • Lithium-Akkus (Laptop, Handy etc.)
  • Blei-Säure-Akkus (Auto-Batterie etc.)
  • Nickel-Batterien (Gameboy, Fernbedienung etc.)
  • Mit Gel-, AGM- und anderen Akku-Arten werden wir uns hier nicht befassen.

Da wir öfters gefragt wurden, kurz vorab: Kann ein Akku beim Laden explodieren?

  • Ja, ein Lithium-Akku kann theoretisch explodieren!
  • Bei Lithium-Ionen-Akkus kann eine Tiefentladung (also die Batterie leer bzw. fast leer machen) einen Kurzschluss in den Zellen erzeugen. Auch beim Überladen werden die Zellen beschädigt, können feuer fangen und theoretisch explodieren!
  • Diese Akkus sind allerdings auch mit einer Schutzelektronik ausgestattet – Weshalb man gerade bei solchen Akkus am besten auf Markenprodukte zurückgreift!

Lithium-Akkus: Worauf achten beim aufladen? (Laptop, Handy etc.)

  • Durch das Laden werden die Zellen im Akku bis zu 50 Prozent größer bzw. beim benutzen der Energie wieder kleiner. Allerdings führt jeder Ladevorgang zu kleinen Schäden an der Zellenstruktur.
  • Lithium-Akkus haben daher eine Lebensdauer, die durch die Anzahl der Ladezyklen begrenzt ist.
  • Tipp: Den Akku daher am besten immer ganz voll laden! Um den Rest kümmert sich die Schutzelektronik.

Blei-Säure-Akkus: Worauf achten beim aufladen? (Auto-Batterie etc.)

  • Der älteste Akku-Typ ist der Blei-Säure-Akku. Diese Bleibatterien verlieren durch eine Tiefentladung (also die Batterie leer bzw. fast leer machen) relativ schnell an Kapazität und werden daher typischerweise nur für kurzzeitige Stromentnahmen genutzt, z.B. um ein Auto zu starten, und anschließend sofort wieder voll aufgeladen.
  • Ein Kapazitätsverlust tritt auch dann auf, wenn ein Blei-Säure-Akku nach einer weitgehenden Entladung zu schnell aufgeladen wird – Dieser Effekt lässt sich durch ein erneutes entladen und langsames wieder aufladen aber beseitigen.
  • Tipp: Wenn die Batterie bzw. der Akku häufiger Probleme macht, kann man versuchen, diese einmal komplett zu entleeren und möglichst langsam wieder aufzuladen.

Nickel-Batterien: Worauf achten beim aufladen? (Gameboy, Fernbedienung etc.)

  • Nickel-Akkus bzw. Batterien (hier gibt es noch ein paar Unterkategorien) sind aber generell vergleichsweise unempfindlich gegen Tiefentladung. Manche Hersteller empfehlen sogar eine vorherige Tiefentladung vor einer längeren Lagerung.
  • Sie haben typischerweise aber eine relativ hohe Selbstentladung sollten daher nicht längere Zeit in einem unbenutzten Gerät eingelegt bleiben.
  • Das Überladen von Nickel-Akkus führt zu einer dauerhaft beschleunigten Selbstentladung. Dies wird häufig mit dem sogenannten Memory-Effekt (Kapazitätsverlust) verwechselt, der aber ein völlig anderes Phänomen beschreibt.
  • Tipp: Bei Nickel-Akkus dauert der vollständiger Ladezyklus in der Praxis typischerweise 14 Stunden. Der Ladevorgang sollte spätestens aber nach 20 Stunden beendet werden! Moderne Ladegeräte Messen hier allerdings die Spannung und deaktivieren so das Laden automatisch.

Übrigens: Das Akkuwerkzeug ist immer gleich leer und muss neu geladen werden?

  • Preisgünstige Akkuwerkzeuge mit Nickel-Akkus werden inzwischen selbst von großen Markenherstellern oft mit sehr einfachen Ladegeräten ausgeliefert, die den Akku des Gerätes überladen, wenn es nicht rechtzeitig vom Ladegerät getrennt wird.
  • Oft wird der Benutzer dieser Geräte darauf hingewiesen, dass die Ladung nach einer bestimmten Zeit zu beenden ist.
  • Die Akkus dieser Geräte meist nach kurzer Zeit durch Überladen so geschädigt, dass sie die Ladung nur noch wenige Tage halten und praktisch jedes mal vor dem Benutzen geladen werden müssen.
  • Tipp: Bei Akkuwerkzeugen immer auf die angegebene Ladezeit achten!

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