Autor bzw. Schriftsteller werden: Wie Verlag finden und Manuskript einsenden?

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Ein Buch veröffentlichen: Wer ein echter Autor bzw. Schriftsteller werden möchte hat es schwer! Denn auch wer ein fertiges Buch zum veröffentlichen hat – bzw. in diesem Fall noch ein „Manuskript“ – derjenige muss nun erst mal einen Verlag finden, das Manuskript einsenden und drauf hoffen, dass der sich überhaupt zurück melden wird.

Fakt ist: Unverlangt eingesandte Manuskripte haben es bei den Verlagen schwer. Tausende haben den selben Traum: Schriftsteller bzw. Autor werden und ein Buch veröffentlichen! Selbst die hartnäckigsten, die Jahr für Jahr ein neues Manuskript einsenden um endlich einen Verlag zu finden – nur ein Bruchteil kommt tatsächlich in einem Programm unter.

Wenn man allerdings einige grundlegende Regeln beachtet, kann man seine Chancen auf die ersehnte Veröffentlichung bzw. dass das eingesendete Manuskript die nötige Aufmerksamkeit erhält – und hierdurch eventuell schlussendlich sogar als echtes Buch veröffentlicht wird – ungemein erhöhen! … spätestens dann kann man auch behaupten: Der Traum Schriftsteller bzw. Autor zu werden ist wahr geworden!

Und für alle die nicht so viel Glück haben einen Verlag zu finden: Schließlich gibt es auch noch einige Alternativen zum klassischen Weg über einen Verlag – etwa Literaturagenturen oder das Self-Publishing haben Hochkonjunktur.

Doch kommen wir endlich zu unseren Tipps im Umgang mit Verlagen:

Um Autor bzw. Schriftsteller zu werden muss man einen Verlag finden und bei diesem ein Manuskript einsenden – Was sollte man beachten?

  • Wichtigste Regel: Einsendung muss zum Programm des Verlags passen. Es macht keinen Sinn einen Gedichtband an einen Kinderbuchverlag oder eine Vampirromanze an einen Theaterverlag zu schicken – solche Zusendungen werden noch nicht mal ignoriert.
  • Wenn man die passenden Verlage gefunden hat, ist der zweite Schritt die Recherche bei den einzelnen Verlagen. Die meisten Verlage haben auf ihrer Homepage Richtlinien für unverlangt eingesandte Manuskripte – Hinweise, die man unbedingt beachten sollte!
  • Eingesendet werden – sofern auf der Homepage nicht anders verlangt – nur ausgewählte Textstellen (etwa 30 Seiten), meistens das Anfangskapitel. Selbst kleine Verlage bekommen dutzende Einsendungen pro Woche, weshalb die Lektoren meist nicht das ganze Manuskript lesen, sondern mittels einer Leseprobe einen möglichst schnellen Überblick über das Buch und einen guten Eindruck vom Stil bekommen wollen, damit sie entscheiden können. Bekommen die Lektoren einen guten ersten Eindruck und passt das Buch ins Sortiment, werden sie das ganze Manuskript anfordern.
  • Ein kurzes Exposé (allerhöchstens 2 Seiten, besser weniger), ein Anschreiben, das die Einsendung begründet und ein Lebenslauf gehören ebenfalls zu einer Einsendung. Prägnanz und Sorgfalt sind hier ausschlaggebend: Der Lektor interessiert sich weder für die Familiengeschichte noch die Schulkarriere des Autors und möchte dementsprechend im Anschreiben auch nichts davon lesen. Absoluter Fall für den Papierkorb sind auch Manuskripte, deren Begleittexte schlampig formuliert sind. Das wird auf die Qualität des Manuskripts gemünzt, das dann oft gar nicht erst angeschaut wird.
  • Einen guten Eindruck macht auch eine großzügige Formatierung – für angenehmeres Lesen und Anmerkungen. Lektoren lesen unzählige Manuskripte, alles, was die Augen schont, wird da positiv aufgenommen. Als Standardformatierung für Manuskripte gelten sechzig Anschläge pro Zeile bei zweizeiligem Abstand.
  • Mit Antworten kann man frühestens nach ein paar Wochen rechnen, aber je nach dem kann es auch schon mal mehrere Monate dauern. Die Verlage werden von Einsendungen überschüttet, der Fischer-Verlag etwa bekommt jährlich 4000 bis 5000 Manuskripte – bis da alle gesichtet ist, kann es eine Weile dauern.

Literaturagenturen: Eventuell eine gute Alternative zum dauernden einsenden von Manuskripten bei Verlagen?

  • Gerade in den letzten zwanzig Jahren sind Literaturagenturen immer häufiger geworden. Inzwischen wird etwa 50% der deutschsprachigen Literatur über Agenten an Verlage vermittelt.
  • Literaturagenturen kümmern sich um die professionelle Vertretung des Autors beim Verlag. Oft bedeutet das ein Lektorat, eine seriöse, zielgerichtete Einsendung des Manuskripts und Verhandlungen mit dem Verlag. Literaturagenturen leben von ihrem über Jahre aufgebauten Branchen-Insiderwissen und guten Kontakten zu den Verlagen – sie wissen, wo man welches Buch unterbringen kann, und haben dementsprechend öfter Erfolg.
  • Seriöse Literaturagenturen arbeiten immer auf Provision: Wenn ein Manuskript vermittelt wird, bekommen sie 10 – 15% vom Honorar. Inzwischen gibt es aber auch eine ganze Menge schwarze Schafe. Wenn vor Vermittlung des Manuskripts „Unkostenbeiträge“ oder Ähnliches verlangt wird, sollten daher alle Alarmglocken läuten.
  • Aber auch Literaturagenturen sind inzwischen wählerisch geworden, es ist gar nicht einfach, irgendwo unterzukommen. Viele Agenten suchen sich ihre Autoren auf Wettbewerben und über bereits veröffentlichte Texte. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden oft gar nicht angenommen. Grundsätzlich gelten für die „Bewerbung“ bei einer Agentur aber die gleichen Regeln, wie für die Einsendung bei einem Verlag.

Jeder der kann Schriftsteller bzw. Autor werden! Manuskripte einsenden um ein Buch zu veröffentlichen? – Selfpublishing – lautet die Antwort!

  • In den USA ist Self-Publishing schon lange eine Alternative zum mühsamen Weg über die Verlage, aber auch im deutschsprachigen Raum werden – auch durch die zunehmende Verbreitung von E-Books – immer mehr Bücher in Eigenregie herausgegeben. Inzwischen sind ca. 80 % aller Neuerscheinungen self-published, allerdings sind nur zwei Prozent der insgesamt verkauften Bücher durch Self-Publishing entstanden.
  • Self-Publishing schaltet den Verlag als Zwischenstation aus. Der Autor kümmert sich selbst um Lektorat, Cover, Layout und Vermarktung und bekommt dafür auch den gesamten Reinerlös.
  • Vor allem über digitale Kanäle ist diese Art der Veröffentlichung sehr einfach: Mithilfe verschiedenster Internetplattformen wird eine E-Book Datei erstellt, die zu kleinen Preisen (~ 2,50€) verkauft wird – ohne Druck- und Vertriebskosten. Natürlich gibt es auch die gedruckte Form des Self-Publishing, wo aber klarerweise zusätzliche (Druck-)Kosten entstehen und der Vertrieb selbst organisiert werden muss – und der Buchhändler will selbstverständlich auch was verdienen.
  • Allerdings hat Literatur „mit Anspruch“ kaum Chancen über Self-Publishing wirklich Aufmerksamkeit zu bekommen. Hier regieren eher Genre-Romane: Fantasy, Erotik, Krimi und Thriller – Genres, die über die Masse funktionieren, während etwa ein Gedichtband nicht über die Masse an Lesern, sondern über die Resonanz in der Literaturkritik erfolgreich wird.

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