Ab wann muss man Poker-Gewinne versteuern? Was muss man beachten?

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In Ländern wie den USA oder Dänemark unterliegen Pokergewinne der Steuerpflicht. Lange herrschte Streit darüber, ob die Bundesrepublik auch zu diesen Staaten zu zählen ist. Das Finanzgericht Köln hat mit einem Urteil (A.Z.: 12 K 1136/11) im Jahr 2012 (vorläufig) Klarheit geschaffen. Spieler, die Poker als Beruf ausüben, sind steuerpflichtig.

Ab wann ist Pokerspieler ein Beruf? – Das Kölner Urteil

  • Professionelle Spieler müssen regelmäßig spielen.
  • Sie müssen über einen längeren Zeitraum hinweg spielen.
  • Sie müssen an bekannten Turnieren teilnehmen.
  • Die Turniere müssen hohe Preisgelder ausschreiben.
  • Die Pokerspieler müssen das Spiel überwiegend zur Generierung von Einnahmen verwenden.

Präzisierung des Kölner Poker-Urteils

  • Das Kölner Urteil gilt bei vielen Experten als zu schwammig.
  • Juristen bemühten sich deshalb, den Richterspruch zu präzisieren.

Juristisch bedeutet das Urteil des Kölner Finanzgerichts, dass jeder Pokerspieler Profi ist, wenn er:

  • Selbständig spielt.
  • Nachhaltig aktiv ist (auf Dauer spielt und keinen anderen Hauptberuf hat).
  • Mit Gewinnabsicht handelt.
  • Sich am wirtschaftlichen Verkehr beteiligt (also an Turnieren teilnimmt).
  • Seine Gewinne sind demnach steuerbar und unterliegen somit der Steuerpflicht.

Welche Steuern müssen Pokerspieler zahlen?

  • Das Kölner Urteil bezog sich auf Gewinne aus Pokerturnieren als gewerbliche Einkünfte.
  • Poker gilt demnach als nachhaltige selbständige Tätigkeit und fallen unter die Gewerbesteuer.

Was ist bei der Steuerpflicht auf Pokerspiele zu berücksichtigen?

  • Sämtliche Kosten für die Pokerturniere bis hin zu den Verlusten (also Reisekosten, Buy-Ins, etc.) dürfen abgesetzt werden.
  • Wer im Ausland gewonnen hat, musste möglicherweise bereits Steuern bezahlen.
  • In einem solchen Fall greift in aller Regel ein Doppelbesteuerungsabkommen.
  • Zu zahlen ist nur die Differenz zwischen der deutschen Steuerlast und der ausländischen.
  • Gibt es kein Doppelbesteuerungsabkommen, müssen die Gewinne möglicherweise doppelt versteuert werden.

Wann sind Pokergewinne definitiv steuerfrei?

  • Poker ist laut Glücksspielstaatsvertrag ein Glücksspiel.
  • Gelegenheitsspieler müssen ihre Gewinne deshalb nicht versteuern.
  • Gelegenheitsspieler ist man, wenn man einen anderen Beruf ausübt, um zu überleben und Poker nur in der Freizeit spielt.
  • Auch hohe Einzelgewinne sind aus diesem Grund nicht steuerpflichtig.
  • Pokerspieler, deren gesamte jährliche Einnahmen aus allen Tätigkeiten unter dem Grundfreibetrag (8130 Euro) liegen, müssen ebenfalls keine Steuern zahlen.

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