Es kann beim ersten Geschlechtsverkehr passieren oder auch überraschend bei einer sexuell aktiven Frau. Auf einmal kann der Mann nicht mehr in sie eindringen oder das Problem zeigt sich, wenn sie versucht, das erste Mal Sex zu haben. Das kann verschiedene körperliche und psychische Ursachen haben, die der Reihe nach abgehandelt werden sollten.
Psychische Hintergründe
- Unabhängig davon, ob es der erste Sex ist oder das Sexleben bisher auch funktionierte – wenn es in der Beziehung zu Streit und Stress kommt, dann ist der psychische Druck nicht weit. Psychischer Stress alleine kann bereits ausreichen, damit sich die Frau beim Sex nicht richtig fallen lassen kann und sich so stark verspannt, dass ein Penis nicht mehr eindringen kann.
- Viele Frauen müssen erkennen, dass ihre Gefühle für ihren Partner nicht mehr sind, wie sie zu Beginn der Beziehung waren. Gemeint sein können Liebe und emotionale Zuneigung, aber auch das reine erotische Empfinden für einen Sexualpartner, für den sie nie Liebesgefühle hatten. Wenn sie aus diesen Gründen nicht mehr mit ihm schlafen wollen und das noch nicht auf einer oberflächlichen Ebene erkannt haben, fällt es ihnen ebenfalls schwer, mit ihrem Partner zu schlafen.
- Zu den häufigsten psychischen Hintergründen gehören Angst und eine daraus folgernde Verspannung der Muskulatur der Scheide. Geschieht das, kann der Penis ebenfalls nicht mehr eindringen. Dies war ursprünglich als Schutz der Frau vor einer Vergewaltigung gedacht, da sie auch dabei Angst empfindet und verhindert, dass ein Mann eindringt, wenn sie das nicht will. In die Quere kommt ihr dieser alte Instinkt vor allem beim ersten Geschlechtsverkehr, denn dabei sind junge Frauen häufig ungewollt verspannt. Durch gezieltes Training der Beckenbodenmuskulatur und einen liebevollen, verständnisvollen Partner können sie dieses Problem in der Regel leicht aus der Welt schaffen.
- Hat eine Frau ein Trauma erlebt, das mit ihrer Sexualität zusammenhängt, kann das ebenfalls zu einer Verkrampfung der Scheidenmuskulatur führen und der Mann kann nicht eindringen. In diesen Fällen ist eine professionelle Beratung durch einen Sexualtherapeuten anzuraten.
Körperliche Hintergrunde
- Durch den Lebensstil vieler junger Frauen reißt das Jungfernhäutchen (Hymen) meistens schon vor dem ersten Geschlechtsverkehr von ganz alleine ein und der erste Sex bereitet nur kurz Schmerzen, wenn überhaupt. Ein festes Hymen kann dagegen nicht so leicht durchstoßen werden und es braucht unter Umständen einige Versuche, bis der Partner eindringen kann. In seltenen Fällen ist das Hymen sogar so dick, dass nur die chirurgische Entfernung mit einem kleinen Schnitt in ambulanter Behandlung in Frage kommt. Erst danach kann der Mann eindringen.
- Vaginismus ohne psychischen Hintergrund bezeichnet eine Verkrampfung der Scheidenmuskulatur bis hin zu dem Punkt, an dem der Mann nicht mehr eindringen kann. Der Zustand kann sowohl bei Jungfrauen als auch bei sexuell aktiven Frauen auftreten und hat zwar sehr oft eine psychische Ursache, aber längst nicht immer. Behandeln lässt sich Vaginismus durch eine langfristige Desensibilisierung der Scheide mithilfe von Dilatoren sowie über gezieltes Training der Beckenbodenmuskulatur.
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